Die Insekten kommen – so kann man sich schützen

 

Sie fallen im Schatten und abends über uns her - die Mücken. Gleichzeitig machen uns auch noch andere Insekten zu schaffen - die Wespen, Bienen und Hornissen. Insekten-Invasion im Sommer: Ein Thema, das fast alle betrifft.

Wenden wir uns zuerst den lästigen Mücken zu. Nicht alle stechen. Es gibt rund 1500 Mückenarten. Nur 130 Arten davon werden für uns zu kleinen Vampiren. Und da wieder belästigen uns nur die Weibchen. Die Männchen schlürfen Blütennektar. Die Weibchen hingegen sind auf frisches Blut aus. Sie brauchen vor allem das Protein daraus, damit ihre Eier reifen können. Und da so eine Mücke innerhalb einer Woche locker rund 100.000 Eier in stehendem Gewässer oder in Wassertonnen hinterlegt, braucht sie viel Blut.

Habt Ihr Euch auch schon einmal die Frage gestellt: „Warum werden manche Menschen unentwegt von Mücken gestochen? Und andere wieder überhaupt nicht?“ Man hat da immer herumgerätselt, ob es die Zusammensetzung des Schweißes oder süßes Blut ist. Man weiß inzwischen, dass Menschen mit einem übersäuertem Blut - also Menschen, die viel Fleisch, Zucker und Weißmehl konsumieren - öfter von Mücken gestochen werden. Generell kann man sagen: Kinder mit zarter Haut, aber auch hellhäutige Menschen mit dünner Haut werden häufiger gestochen.

Vor ein paar Jahren hat der deutsche Arzt Dr. Michael Dehn von der Universität Düsseldorf herausgefunden, dass eine besondere Anziehungskraft auf Mücken Menschen mit besonders viel so genannten Pheromonen im Blut haben. Pheromone sind für die sexuelle Anziehungskraft verantwortlich. Man kann also zum Trost sagen: „Wer viel von Mücken gestochen wird, der weiß wenigstens, dass er eine starke erotische Ausstrahlung besitzt!“ Es ist heute allgemein bekannt, dass der Stich einer Wespe, Biene oder Hummel sehr gefährlich werden kann. Aber - ist auch der Stich einer Mücke gefährlich?

In den Tropen können Stechmücken und Fliegen Malaria, Gelbfieber, die Schlafkrankheit und viele andere Seuchen übertragen. Aber auch bei uns registrieren Virologen immer wieder Fälle, in denen durch Mückenstiche Viren weitergegeben wurden. Es können Grippe und Hirnhautentzündung übertragen werden. Aber auch Borreliose, ausgelöst von Bakterien. Gleichzeitig kann so ein Stich natürlich auch eine Allergie auslösen.

Was kann man nun vorbeugend alles tun? Da gibt es zuerst einmal grundlegende Maßnahmen, die zu beachten sind:

 

  • Man sollte abends und tagsüber im Schatten Kleidung tragen, welche Arme und Beine bedeckt. Das Material sollte Leinen oder Baumwolle sein. Keine zu grellen Farben. Ganz besonders werden Insekten durch Gelb und Orange angelockt.
  • Mehrmals am Tag duschen. Schweißgeruch zieht die Tierchen an. Auch die Kleidung sollte frisch gewaschen und gut durchlüftet sein.
  • Haltet Euch unter Nussbäumen auf. Dort fühlen sich Mücken nicht wohl.
  • Wenn man abends in die Wohnung kommt, zuerst die Fenster schließen, dann erst das Licht einschalten. Oder man montiert Fliegengitter vor die geöffneten Fenster.
  • Wer im Bett von Mücken überfallen wird, sollte sich ein Zelt aus einem Moskitonetz basteln. Das ist für Kinder ideal, die unter nächtlicher Mücken-Invasion leiden.
  • Wenn Ihr eine Zitrone aufstellt, die vorher mit Gewürznelken bespickt wurde, habt Ihr auch Erleichterung, da diese Tierchen den Geruch nicht mögen.

 

Man kann auch vorbeugend etwas in die Haut einreiben, damit die Mücken nicht zustechen. Da gibt es eine Reihe von natürlichen Substanzen, die sich dafür eignen:

 

  • Man kann in die unbedeckten Hautstellen verschiedene ätherische Öle einmassieren. Jeder sollte da selbst herausfinden, was bei ihm am besten wirkt. Sehr bewährt haben sich: Lavendel-Öl, Nelken-Öl. Eukalyptus-Öl oder Lorbeer-Öl.
  • Wenn die Haut mit verdünntem, naturtrübem Apfelessig eingerieben wird – auch das hilft - 50 zu 50 Wasser - Apfelessig.
  • Man ist heute von chemischen Insektiziden schon sehr abgekommen, weil sie ja auch dem Menschen schaden. In der Apotheke gibt es jede Menge Mittel, die alle auf der Basis natürlicher Düfte und ätherische Öle aufgebaut sind.

All diese natürlichen, eingeriebenen Substanzen wirken auf mehrfache Weise. Mitunter werden die Insekten allein schon durch den penetranten Geruch abgeschreckt, den sie nicht mögen. Oder sie verlieren total die Orientierung. In den meisten Fällen aber verbrennen sich die Mücken beim Landeanflug auf unsere Haut die Hinterbeinchen an den ätherischen Ölen und starten daher gleich wieder durch, ohne zu stechen. Und das wollen wir ja.

Man kann auch von innen her etwas einnehmen, um vor Insekten - vor allem Mücken - geschützt zu sein. Da gibt es wieder 2 Möglichkeiten:

 

  • Reichlich Knoblauch essen. Die Ausdünstung mögen die Tierchen ebenso wenig wie viele Mitmenschen.
  • Oder man spricht mit seinem Arzt oder Apotheker und nimmt Vitamin B-Präparate. Auch die vermitteln eine Ausdünstung, die Insekten sehr oft abschreckt.

Wenn man von einer Mücke gestochen wurde, dann gibt es bei vielen unangenehme Reaktionen. Die Haut entzündet sich, schwillt an, schmerzt, juckt oder ist gerötet.

Auch da gibt es wieder eine breite Palette von Möglichkeiten, mit denen man sich Erleichterung schaffen kann:

  • Mit einem Eiswürfel aus dem Tiefkühlfach kann man sich auch helfen. Man ihn auf die Stichstelle auf oder reibt diese damit ein.
  • Eine Zitrone oder eine Zwiebel in 2 Hälften schneiden und die betroffene Stelle mit der Schnittfläche intensiv einreiben.
  • Die Stichstelle mit asiatischem Tigerbalsam - meist Tiger Balm genannt - einreiben.
  • Auch Kochsalz auf die Stichstelle geben, mit etwas Speichel auf der Haut verreiben.
  • Gleiches geht aber auch, wenn etwas Salz auf einen feuchten Waschlappen gestreut und dann aufgelegt wird.
  • Ein frisches Salbeiblatt - reibt damit die Stichstelle ein.
  • Und dann gibt es noch das australische Teebaum-Öl, mit dem die Stichstelle eingerieben werden kann.

 

Und so schützt man sich vor einem Wespen-, Bienen- und Hornissen-Stich

 

  • Vermeidet rasche, hektische Bewegungen, wenn eine Biene oder Wespe in der Nähe ist.
  • Meidet blühende Blumen und überreifes Obst.
  • Bedeckt bei der Gartenarbeiten soviel vom Körper wie möglich. Tragt einen Hut, Handschuhe, Kleidung mit langen Ärmeln, lange Hose.
  • Meidet Parfums, Haarsprays, stark parfümierte Sonnencremes. Das alles lockt die Tiere an.
  • Meidet weite fliegende Kleider, schwarze Stoffe und farbige Blumenmuster. Besser - weiße, grüne und hellbraune Stoffe.
  • Lasst beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleisch herumliegen.
  • Vorsicht beim Sport im Freien - Schweiß zieht die stechenden Insekten an.
  • Geht nie barfuss. Bienen lieben Klee. Und viele Wespen leben in der Erde.
  • Haltet die Mülltonnen gut verschlossen und meidet diese.
  • Meidet die Orte, wo Tiere - etwa Hunde - gefüttert werden. Die Futterreste ziehen Wespen an.
  • Bewegt keine alten Äste und Baumstücke, denn oft haben dort Wespen ihr Nest.
  • Haltet tagsüber die Schlafzimmerfenster geschlossen, oder gebt ein Insektengitter vor die offenen Fenster.

Und das solltet Ihr tun, wenn Ihr gestochen worden seid

 

  • Entfernt möglichst schnell den Stachel. Aber zieht ihn nicht mit den Fingern heraus. Kratzt ihn mit einem Fingernagel weg, oder nehmt besser eine Pinzette.
  • Gebt die gleichen Natursubstanzen darauf, wie bei einem Mückenstich - Eiswürfel, Zwiebel, Kochsalz.
  • Speziell bei einem Bienen- und Wespenstich hilft ein Tuch, das Ihr in essigsaure Tonerde getaucht habt. 2 Esslöffel essigsaure Tonerde in 1/4 Liter kaltes Wasser verrühren.
  • Wenn die Haut nach einem Bienenstich anschwillt, dann hilft es oft bereits, wenn man mehrmals am Tag Olivenöl einmassiert.

Erkennen eines Wespen- oder Bienenstichs

Wie erkenne ich, dass ich auf einen Wespen- und Bienenstich allergisch bin? Es treten nach dem Stich heftige Schwellungen rund um die Einstichstelle auf. Dazu kommen Atemnot, Schwellungen im Gesicht und am Hals, starke Hautrötung. Sekunden oder Minuten nach dem Stich. Da sollte man bereits sofort zum Arzt. Es kann nämlich zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Der kündigt sich so an: Brennen und Jucken an den Handflächen, an den Fußsohlen, im Rachenraum und an der Zunge, heftige Atembeschwerden, Schwächegefühl und Hitzewallungen. Hier muss sofort eine ärztliche Notfall-Behandlung einsetzen.

Wer weiß, dass er allergisch auf Insekten-Gift ist, sollte immer eine Notausrüstung und ein entsprechendes Medikament oder den notwendigen Atemspray mit dabei haben. Die Wespen- oder Bienenstich- Allergie ist sehr gefährlich. Während des Stechens geben Bienen und Wespen ihr Gift in die Haut ab. Rund um die Einstichstelle bildet sich eine brennende Quaddel, die sich nach ein paar Tagen wieder zurückbildet. Das ist bei jedem Stich immer wieder so. Hat jemand eine Allergie gegen so einen Stich entwickelt, so kann es bei jedem weiteren Stich zu einer lebensgefährlichen Situation kommen, weil der Körper mit heftigen Symptomen reagiert. Man kann mit einem Test prüfen, ob man eine Insektengift-Allergie hat. Sie entwickelt sich immer erst durch Stiche.

Sobald der Facharzt eine Insektengift-Allkergie festgestellt hat, kann man gegen die Allergie eine spezifische Immuntherapie durchführen. Über mehrere Jahre bekommt man in kleinen, aber steigenden Dosen einen Extrakt aus Bienen- oder Wespengift injiziert, damit die Empfindlichkeit des Allergikers gegen einen Stich herabgesetzt wird.

Das Ziel: Der Allergiker soll bei künftigen Stichen nicht mehr so übersensibel reagieren. Zur Überbrückung bis zu diesem Ziel ist oft die Behandlung mit Medikamenten notwendig.
Die beste Lösung allerdings ist und bleibt - die Insekten meiden. Stiche vermeiden.