Maria Magdalena

Ich habe sehr viel gelesen und es gibt eine konstante Frage.
Wer war Maria-Magdalena?
Ich werde versuchen, ihre Geschichte auf eine geordnete Art und Weise darzustellen...... (nach der Bibel)

Maria-Magdalene ist eine Faszinierende, schwer bestimmbare, und geheimnisvolle Frau und infolgedessen muss ihrer Geschichte Zeit gewährt werden, um sie zu aktualisiert.

Im neuen Testament gibt es keine Erwähnung darüber, aus welchem Stamm oder welcher Stammesverbindung Magdalena entstammt, jedoch wird erwähnt, daß sie königlicher Abstammung sei. Dann gibt es noch andere Aussagen, in denen erwähnt wird, daß sie vom Stamm Benjamin war und dies könnte eine sehr wichtige Information sein.

Im fünften Buch Mose: 33, wird der Segen über die Patriarchen der 12 Stämme Israels durch Moses kurz vor seinem Tod ausgesprochen.
Über Benjamin sprach er: Gesegnet von Jahve sei sein Land – der ihn den ganzen Tag lang schützt. Benjamin und seine Nachkommen wurden für ein ganz spezielles Programm aussortiert und der Segen wurde für alle Zeiten ausgesprochen.
Der zweite biblische Hinweis in Jesaja 18 ist klarer und spricht von der Ankunft der Leute im versprochenen Land und den Regionen, was den Stamm Benjamins mit einschloss aus dem Salomon, David und später Jerusalem hervor ging.
Entsprechend Jesaja 18:28 umfasst das Geburtsrecht von Benjamin „Zehah, Eleph, Jebus (was Jerusalem ist), Gibäth und Kirjath. 14 Städte mit ihren Dörfern.
Dies war die Erbschaft der Kinder von Benjamin in Übereinstimmung zu ihren Familien.

Der dritte biblische Hinweis ist in Richter 19, 20 und 21. Ein Levite, der durch Benjamins Gegend reist, wird angegriffen und seine Nebenfrau Ravished von den Anbetern der Belial (die Sumerische Muttergöttin, auch als Istar von Babylon und Astarte bei den Phöniziern) entführt. Der Levite sucht Vertrauensleute aus den 12 Stämmen von Israel, um Rache für die Grausamkeit zu verlangen. Die Menjamiten werden angewiesen, die Verbrecher der Gerechtigkeit auszuliefern.

Man sollte glauben, daß die Benjamiten einwilligen würden, aus irgendeinem Grund jedoch taten sie das nicht und schützten die Söhne von Belial.
Das Resultat war ein bitterer und blutiger Krieg zwischen den Benjamiten und den restlichen 11 Stämmen. Als der Krieg vorüber war, sind die meisten der Benjamiten getötet worden oder flohen aus ihren Gebieten.
Ein Fluch wurde durch die 11 Stämme auf die Benjamiten ausgeprochen, der jedoch von einigen siegreichen Israeliten bereut wurde, weil dieser nicht mehr zurückgezogen werden konnte. Sie hatten auch geschworen, den Benjamiten keine ihrer Töchter zu Frau zu geben.

Langsam machten sie sich nun doch Sorgen, denn sie hatten dadurch einen Riss in das Israelische Volk gebracht, ein Stamm wurde von ihnen abgeschnitten.
Offenbar waren die Benjamiten sehr wichtig
- so jedenfalls die biblische Geschichte –
denn es wurde ein Plan ausgeheckt, daß sie bei einem Fest die Töchter von Shilo fangen sollten, um eine Frau zu bekommen. Trotz der Verwüstung des Krieges gewinnen sie schnell wieder an Prestige, wenn auch nicht an Zahl.

Viele Benjamiten gehen ins Exil nach Griechenland, Peloponnesus, Arcadia, wo sie mit der königlichen Line übereinstimmten. Weitere wanderten dann die Donau hinauf und Rhein abwärts, zwischenzeitlich vermischten sie sich mit Teutonischen Stämmen – die Vorfahren der Merowinger.

Mary Magdalene erscheint sehr früh in den Evangelien,
während Jesus noch in Galiläa predigt. Es scheint, daß sie ihn von Galiläa nach Judea begleitet. Wenn sie es nicht machte, zog sie zumindest zwischen den zwei Provinzen umher, genau wie er.
In Palästina war es undenkbar für eine unverheiratete Frau zu reisen, noch undenkbarer mit einem frommen Lehrer und seinem Gefolge. Wie war also ihre Beziehung zu Jesus?

Ja, nun bin ich wieder bei meiner Frage von oben angelangt
– Wer war Maria Magdalena? -
Die Braut an der Hochzeit in Kanaan?
Die Frau mit dem Alabaster Glas?
Die Frau, die Jesus mit kostspieligen Ölen salbte?
Die Frau in Bethanien?
Die Frau am Fuß des Kreuzes? Die, die er liebte?
Waren alle diese Frauen Maria Magdalene?

Nun muss das Evangelium erforscht werden. Gibt es irgendeinen Beweis – direkt oder indirekt – daß Jesus verheiratet wurde? Selbstverständlich gibt es keine wirkliche Aussage dazu. Andererseits gibt es aber auch keine gegenteilige Aussage und dies ist wohl bedeutsamer als es zuerst erscheint. Es herrscht absolute Ruhe in den Evangelien hinsichtlich des Familienstandes von Jesus. Solch eine Sachlage ist ungewöhnlich im alten Judentum. Die Evangelien geben an, daß viele Schüler,
Petrus z. B., verheiratet wurden, und auch an keinem Punkt ist zu lesen, daß Jesus selbst ein Fürsprecher für das Zölibat (die Ehelosigkeit) war. Ganz im Gegenteil, im Evangelium von Matthäus wird erklärt, daß Mann und Frau verbunden und ein Fleisch werden und was Gott zusammen fügt, soll nicht getrennt werden (Matth. 19: 4-6).
Solch eine Aussage kann mit einer Verfügung zur Ehelosigkeit kaum versöhnt werden. Und wenn Jesus die Ehelosigkeit nicht predigte, gibt es keinen Grund zu glauben,
daß er sie geübt hat.

Gemäß Jüdischer Sitte zu der Zeit war es nicht nur ungewöhnlich, eher fast vorgeschrieben, daß ein Mann verheiratet wurde. Mit ganz wenigen Ausnahmen wurde das Zölibat kräftig verurteilt. Während des späten ersten Jahrhunderts hatte ein jüdischer Schreiber sogar absichtlich das Zölibat mit Mord verglichen und mit dieser Einstellung scheint er nicht alleine gewesen zu sein. Es war ebenso obligatorisch für einen jüdischen Vater, eine Ehefrau für seinen Sohn zu finden, wie es die Beschneidung war. Wenn Jesus nicht verbunden wurde, würde diese Tatsache krass auffallend gewesen sein. Er hätte die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wäre gekennzeichnet gewesen. Es hätte ihn von seinen Zeitgenossen in einem bedeutsamen Sinn getrennt. Wenn dies der Fall gewesen wäre, würde zumindest eines der Evangelien etwas von der Abweichung von dieser Sitte erwähnt haben.
Wenn Jesus tatsächlich ehelos war, wie es die spätere Tradition beansprucht, ist es sehr ungewöhnlich, daß es keinen einzigen Verweis auf dieses Zölibat gibt.
Dadurch, daß nirgendwo ein solcher Hinweis erscheint, ist anzunehmen, daß Jesus  sich an die Sitten seiner Zeit und Kultur hielt und verheiratet war. Diese Antwort alleine würde die Verschwiegenheit in den Evangelien über dieses Thema erklären.
Jesus hatte auch einen sehr hohen Bildungsgrad und er selbst sagte auch, daß er kein „SELBST ERNANNTER LEHRER“. Er erklärt, daß er eine Rabbinerausbildung gemacht hat und Rabbiner ist. Dies passt sich der Tradition an, daß Jesus als ein Rabbiner, den strengen Richtlinien unterworfen war und somit auch die Ehe nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Das jüdische Mishnaic (Talmud) Gesetz sagt zu diesem Thema ausdrücklich: „ein unverheirateter Mann kann unmöglich ein Lehrer (Rabbi) sein“.

Im vierten Evangelium gibt es eine Begebenheit, die auf eine Verbindung bezogen wird, die tatsächlich Jesus selbst betroffen haben kann – sie spielt bei Kanaan. Dieses Ereignis ist selbstverständlich die Hochzeit bei Kanaan – eine uns sehr vertraute Geschichte. Aber in dieser ganzen Vertrautheit, gibt es bestimmte auffallende Fragen, die zu betrachten und zu berücksichtigen sind.

In der Darstellung des 4. Evangeliums erscheint die Hochzeit wie eine bescheidene örtliche Zeremonie in einem Dorf, die Namen der Braut und des Bräutigams bleiben jedoch anonym. Zu dieser Hochzeit wurde Jesus ausdrücklich „gerufen“. Es erscheint etwas merkwürdig und vielleicht hat er noch nicht wirklich sein geistliches Amt begonnen. Seltsam ist jedoch die Tatsache, daß seine Mutter, Maria, für sein Geschenk „gerade anwesend“ war und dies erscheint als selbstverständlich von allen angenommen worden zu sein. Es ist jedoch nicht näher erklärt.
Was jedoch ins Auge fällt ist, daß Maria wohl die Gastgeberin war und die Bediensteten es gewohnt waren, von ihr und Jesus Befehle entgegenzunehmen – zu erkennen daran, daß sie die Krüge mit Wasser füllten -. Das ist das Benehmen einer Gasgeberin.
(Siehe Joh.2: 3-5)

Trotz des scheinbaren Versuchs sie zu verleugnen, herrscht Maria vor und Jesus führt daraufhin sein erstes „Wunder“ durch – die Umgestaltung des Wassers in Wein. Bis zu diesem Zeitpunkt – soweit es die Evangelien betrifft – hatte er seine Kräfte, die er besitzt,
nicht gezeigt und von dem her gab es eigentlich keinen Grund für Maria anzunehmen, daß er diese besitzt. Selbst wenn es einen Hinweis darauf gibt, den ich übersehen habe, warum sollte ein so einmaliges und heiliges Geschenk für einen so banalen Zweck eingesetzt werden? Warum sollte Maria eine solche Bitte an ihren Sohn richten? Die Frage, die mir wichtig ist in diesem Zusammenhang: „warum sollten 2 „Gäste“ auf dieser Hochzeit sich einer Verantwortung annehmen, die den Gastgebern vorbehalten ist“?
Meine Schlussfolgerung ist, daß es nichts anderes als die Hochzeit von Jesus selbst war, denn dann läge es in seiner Verantwortung, für den Wein zu sorgen.


 


Es gibt weitere Beweise, daß diese Hochzeit in Wirklichkeit die Hochzeit von Jesus war. Sofort, nachdem das Wunder durchgeführt worden war, probierte ein „bedeutdend größerer Meister der Zeremonie“ den neu hergestellten Wein. Dieser ruft den Bräutigam und sagt zu ihm: „jeder Mensch setzt erst den guten Wein vor, und wenn sie betrunken sind den weniger guten. Du hast den guten Wein bis jetzt aufgewahrt“. Dies war also der Anfang und das Zeichen, das Jesus setzte und so seine Herrlichkeit offenbarte. Gemäß dem Evangelium aber wurden diese Worte zum „Bräutigam“ gesagt. Also sind Jesus und der Bräutigam ein und derselbe.

Wenn Jesus also verheiratet wurde, gibt es im Evangelium irgend eine Aussage über die Identität seiner Ehefrau?
Auf den ersten Blick erscheinen zwei mögliche Kandidatinnen, zwei Frauen –außer seiner Mutter -  die immer wieder erwähnt werden in seiner Begleitung.

Die erste ist Magdalena, oder genauer, Maria vom Dorf von Migdal oder von Magdala in Galiläa. In allen vier Evangelien ist die Rolle dieser Frau einzigartig zweideutig und scheint vorsätzlich verdunkelt worden zu sein. In den Evangelien von Markus und Matthäus wird sie Namentlich erst in Judäa, zur Zeit der Kreuzigung erwähnt, die sich unter den Anhängern Jesu befindet. Bei Lukas jedoch wird bereits sehr früh von ihr gesprochen, bereits in der Zeit, als Jesus noch in Galilea predigte.
Hier sieht es so aus, als hätte sie ihn von Galilea nach Judäa begleitet, oder sich zur gleichen Zeit in diesen zwei Provinzen beweg. Dies alleine schon zeigt, daß sie verheiratet wurden. Denn, wie uns ja schon bekannt ist, war es unmöglich für eine unverheiratete Frau ohne Begleitung zu reisen. So wird manchmal behauptet, Magdalena sei mit einem Schüler von Jesus verbunden worden. Wenn das der Fall gewesen wäre, würden sie sich dem Misstrauen ausgesetzt, geschweige denn des Ehebruches schuldig sein.

Ungeachtet aller Traditionen, in keinem der Evangelien ist gesagt worden,
daß Maria Magdalena eine Prostituierte war, wie es verschiedentlich behauptet wird.
Bei Lukas wird sie als eine Frau beshrieben, „aus der 7 Teufel gegangen sind“. Es wird im Allgemeinen angenommen, daß diese Phrase auf eine Art Austreibung durch Jesus deutet und das Magdalene "besessen" war. Aber das kann sich auch auf die Art der Umwandlung und/oder der rituellen Einführung beziehen. Der Kult von Istar oder von Astarte - die Muttergöttin und "die Königin des Himmels" – sind hieran z. B. beteiligt, eine Einführung wird in 7 Stadien vollzogen. Vor ihrer Verbindung mit Jesus kann Magdalena mit solch einem Kult verbunden gewesen sein.


Ishtar

In einem Kapitel, bevor Lukas von Magdalena spricht, spielt er auf eine Frau an, die Jesus belästigte. Im Markusevangelium gibt es eine ähnliche Aufzeichnung darüber. Jedoch wird von beiden nicht ausdrücklich auf Magdalena verwiesen. Aber Lukas berichtet, daß sie eine "gefallene Frau war," eine "Sünderin." Viele haben angenommen, daß Magdalena, da sie sieben Teufel aus sich heraus werfen ließ, eine Sünderin gewesen sein muss. (Ich nehme eher an, daß ihre 7 Chakren geöffnet, ereinigt und energetisiert wurden) Auf dieser Grundlage entstand die Einstellung, dass Magdalena und die Frau die Jesus belästigt, als die gleiche Person angesehen wurde. Wenn Magdalena mit einem heidnischen Kult verbunden war, würde sie das zweifellos als eine "Sünderin" nicht nur in den Augen von Lukas erscheinen lassen, sondern es hat sich auch auf die Neuverfassungen der Bibel übertragen.

Inzwischen weiß auch die Kirche, dass Jesus nicht nur Männer als Jünger angenommen hat, sondern auch Frauen. Vor knapp 1650 Jahren durfte diese Tatsache jedoch nach dem Konzil von Nicäa von Kaiser Konstantin nicht verbreitet werden. Er war derjenige, der bei diesem Konzil den christlichen Glauben zur Staatsreligion erklärte. Allerdings mehr aus politischen Gründen. Damals (wie heute fast immer noch) gehörte die Religion den Männern. Genauso wie die Politik.

Wenn Magdalene eine "Sünderin“ war, war sie auch ganz offenbar, etwas mehr als eine gemeine Prostituierte der gängigen Tradition. Ganz offenbar war sie eine Frau mit Reichtum. Lukas berichtet z.B. daß sich unter ihren Freunden die Frau eines hohen Würdenträgers am Gericht Herodes befand, und daß beide Frauen, zusammen mit verschiedenen anderen, Jesus und seine Schüler mit ihren finanziellen Mitteln stützten. Die Frau, die Jesus belästigte, war auch eine Frau mit Geld. Im Evangelium des Markus wird großer Wert auf die Kostbarkeit der Ährensalbe gelegt, mit der das Ritual durchgeführt wurde. Die vollständige Geschichte von Jesus Salbung würde eine Angelegenheit mit beträchtlichen Konsequenzen sein. Warum sonst, wenn sie es nicht wäre, wird sie in den Evangelien in diesem Umfang so sehr hervorgehoben? In ihrer Bedeutung erscheint es mehr als nur eine impulsive, spontane Geste zu sein. Sie scheint ein sorgfältiges und vorsätzliches Ritual zu sein. Man muss sich da an die letzte Ölung erinnern, die das traditionelle Vorrecht der Könige war,  und des "rechtmäßigen Messias", was bedeutet, die "letzte Ölung des EINEN". Daraus folgt also, daß Jesus ein echter Messias aufgrund seiner letzten Ölung wird. Und die Frau, in dieser Erzählung kaum bedeutender sein kann.
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Auf jeden Fall ist klar, daß Magdalena, zum Ende des Predigtamtes Jesu, eine Figur von ungeheurer Bedeutung geworden war. In den drei Evangelien führt ihr Name durchweg die Listen der Frauen an, die Jesus folgten, gerade wie Simon der Petrus die Liste der männlichen Schüler anführtet. Und selbstverständlich war sie der erste Zeuge am leeren Grab, der diese Kreuzigung verfolgte. Unter allen seinen eifrigen Anhängern war Magdalena diejenigen, die zuerst von Jesus über die kommende Auferstehung unterrichtet wurde und sie war die erste, der Jesus nach seiner Auferstehung erschienen ist, was sie dann anschließend den Jüngern verkündete.

 

In allen Evangelien behandelte Jesus Magdalena in einer einzigartigen und bevorzugten Weise. Das kann natürlich Eifersucht in anderen Schülern verursacht haben. Es ist offensichtlich, daß neure Traditionen sich bemühten, den Hintergrund  über Magdalena zu verschleiern, wenn sie schon nicht ihren Namen streichen konnten.

Die Schilderung von ihr, sie als eine Dirne zu schildern, kann die Überkompensierung, einem Nichtertragen ihrer Verbindung zu Jesus in der Form sein, daß sie, angespornt durch ihren Neid, erkannten, daß die Vereinigung mit Jesus für Magdalena viel intensiver war, als ihre eigene. Wenn andere "Christen" entweder während der Lebenszeit Jesu oder danach, Magdalena ihre einzigartige Verbindung mit ihrem geistigen Führer neideten, konnte dort bereits ein Versuch unternommen worden sein, sie in den Augen der Nachwelt zu diskriminieren. Es ist also keine Frage, daß sie herabgesetzt wurde. Selbst in unserer Zeit denken viele, daß sie eine Dirne war und während des Mittelalters wurden die Häuser für Prostituierte „Magdalena“ genannt. Die Evangelien jedoch bestätigen, daß diese Frau, die ihren Namen mit diesen Anstalten teilte, es nicht verdiente, so gebrandmarkt zu werden.

Wie auch immer der Status der Magdalena in den Evangelien sein mag, sie ist nicht die einzig mögliche Anwärterin als Ehefrau für Jesus. Es gibt noch eine andere, die auffallend oft erwähnt wird, es ist Maria von Bethanien, die Schwester von Martha und Lazarus. Sie und ihre Familie haben offenbar ein sehr vertrautes Verhältnis zu Jesus. Sie sind auch wohlhabend und haben ein Haus in einem modernen Vorort von Jerusalem groß genug, um Jesus und sein gesamtes Gefolge unterzubringen. Was hier noch kennzeichnend ist, deckt die Lazarusgeschichte auf. Dieses Haus beinhaltet auch eine private Grabstätte, was einen extravaganten Luxus in der Zeit Jesu darstellte. Es ist nicht nur ein Zeichen des Reichtums sondern auch ein Statussymbol, welches auf die aristokratische Zugehörigkeit hinweist.
Im biblischem Jerusalem wie in jeder modernen Stadt, wurde Land bezahlt und nur sehr wenig konnten sich eine private Beerdigungsstelle leisten.

Bei Markus lesen wir, daß Lazarus krank wird, als Jesus Bethanien für einige Tage verlassen hatte und mit seinen Anhängern am Jordan war. Trotzdem er von der Krankheit hörte, verzögerte er seine Rückreise um 2 Tage und kehrte zurück, als Lazarus bereits im Grab liegt. Während er sich nähert, eilt Martha im entgegen und rief: „Herr, wenn du hier geblieben wärest, wäre mein Bruder nicht gestorben“. Es ist eine verblüffende Behauptung, warum hätte die physische Anwesenheit von Jesus den Tod des Mannes verhindern sollen? Der Vorfall ist jedoch in der Weise bedeutsam, weil Martha alleine war, als sie Jesus begrüßte. Man hätte erwartet, daß Maria, ihre Schwester bei ihr ist. Maria jedoch blieb im Haus bis Jesus ihr ausdrücklich befahl, herauszukommen. Dieser Punkt ist im „geheimen“ Evangelium des Markus klarer hervorgehoben. Hier wird gesagt, daß sie nicht eher vor dem Haus auftauchen würde, bis sie von Jesus dazu aufgefordert wird. Dafür wurde sie von den Jüngern Jesu  gerügt, bis er gezwungen war, sie zum Schweigen zu bringen.

Es ist plausibel für Maria im Haus zu sitzen, wenn Jesus in Bethanien ankommt. In Übereinstimmung mit der jüdischen Gewohnheit würde sie sich im "Shivasitz" befinden, um den Toten zu beklagen. Aber warum schließt sie sich nicht Martha an und eilt, um Jesus bei seiner Rückkehr zu treffen? Es gibt eine offensichtliche Erklärung. Hier kommt wieder das jüdischen Gesetz ins Spiel - zu der Zeit war es einer Frau die trauert,  grundsätzlich verboten vor das Haus zu treten, es sei denn, es wird ihr von ihrem Ehemann befohlen. Auch dieses Ereignis passt im Verhalten von Jesus und Maria von Bethanien, genau in die traditionelle Sitte eines jüdischen Ehemannes und seiner Frau.

Ein weiterer Hinweis auf diese Verbindung befindet sich in Lukas10: 38-42. Auch hier erwähnt Jesus Magdalena in einer Art, daß man annehmen kann, das es ein und dieselbe Frau ist. Kann diese Frau, die in drei verschiedenen Evangelien immer wieder erscheint, eine einzelne Person sein? Die mittelalterliche Kirche hat sie sicher als solche betrachtet. Viele biblische Gelehrte stimmen heute darin überein. Es gibt reichlich Beweise, diesen Schluss zu unterstützen.

Die Evangelien von Matthäus, Markus und Johannes z. B., zitieren alle, dass Magdalena bei der Kreuzigung anwesend war. Keiner von ihnen zitiert Maria von Bethanien.  Aber, wenn Maria von Bethanien so ein Schüler gewesen wäre wie es aussah, wäre ihre Abwesenheit eine Nachlässigkeit. Ist es glaubwürdig, daß sie ihren Bruder nicht erwähnen, Lazarus, der ein wichtiger Zeuge im wichtigsten Moment vom Leben Jesus sein könnte? Solch eine Vernachlässigung würde unerklärlich sein; und wenn Maria von Bethanien und Magdalena ein und dieselbe Frau war, ist es keine Frage, warum sie bei der Kreuzigung nicht anwesend war.

Es ist also klar, daß Magdalena in den Evangelien in 4 unterschiedlichen Rollen erscheint.

  1. Als Magdalena
  2. Maria von Bethanien
  3. die Frau, die Jesus belästigte
  4. die Frau, die Jesus salbt

Wenn nun Magdalena und Maria von Bethanien die gleiche Frau waren, dann wäre Lazarus der Schwager von Jesus gewesen. In den Evangelien gibt es jedoch keinen Beweis hierfür. Lazarus steht nicht Namentlich bei Lukas, Matthäus oder Markus, obwohl seine Wiederbelebung ursprünglich ein wichtiges Ereignis darstellt. Dieses Ereignis ist nur im 4. Evangelium des Johannes verzeichnet.
Hier geht klar hervor, das er eine bevorzugte Behandlung erhielt, die nicht nur darauf beschränkt war, dass er von den Toten auferstanden ist. Mit Sicherheit würde Lazarus mehr in Erscheinung treten, wenn er in einem Verwandtschaftsgrad zu Jesus stünde. Er wird lediglich noch bei seinen Anhängern angesiedelt. Anders als bei den übrigen Anhängern, wird Lazarus jedoch bedroht. In Johannes 12 wird gesagt, daß die obersten Priester darüber beratschlagten, ihn zu töten, wenn er nicht von Jesus ließe. Theoretisch hätte ihn dies qualifizieren können, ein Schüler zu sein, doch er wird noch nicht als ein solcher bezeichnet. Das ist wohl auch ein Grund mit, warum er nicht bei der Kreuzigung dabei war, obwohl er Jesus sein Leben verdankte. Aus Angst wird er sich versteckt haben, denn es gibt keine weiteren Hinweise auf ihn. Er scheint vollständig verschwunden zu sein.

Wenn wir das Johannesevangelium, in dem die Geschichte von Lazarus dargestellt ist,  genauer betrachten, werden wir feststellen, daß sich Johannes nirgendwo identifiziert. Eigentlich nennt er sich selbst überhaupt nicht. Er bezeichnet sich aber selbst als „der geliebte Schüler“, „der, den Jesus Liebt“, und hebt hervor, daß er einen bevorzugten Status über seine Kameraden genießt. Letztendlich stellt er schamlos seine persönliche Nähe zu Jesus dar, indem er zu verstehen gibt, daß er alleine von Jesus den kommenden Verrat anvertraut bekommen hat.

Die Jünger wollten nun wissen, wer es ist und Jesus sagte, es ist der, dem ich mein Brot gebe, wenn ich es eingetaucht habe. Und als er es eingetaucht hatte, gab er es Judas Iskariot, dem Sohn von Simon. Wer ist nun also dieser „geliebte Schüler“ auf den das 4. Evangelium basiert? Wenn wir die Beweise ansehen, scheint es tatsächlich Lazarus „der den Jesus liebte“, zu sein. Der Schüler und Lazarus sind demnach die gleiche Person und das wiederum wäre die reale Identität von Johannes. Dieser Schluss scheint fast unvermeidlich zu sein.

Professor William Brownlee, ein führender biblischer Gelehrter und einer der führenden Experten bei den Schriftrollen vom Toten Meer sagt hierzu: „wenn Lazarus und der „beliebte Anhänger“ ein und derselbe sind, würde es eine Anzahl von Abweichungen erklären. Es würde das mysteriöse Verschwinden von Lazarus aus den Aufzeichnungen und seine Abwesenheit bei der Kreuzigung erklären.
Wenn Lazarus und der „geliebte Schüler“ ein und derselbe waren, würde Lazarus bei der Kreuzigung anwesend gewesen sein, und es wäre Lazarus gewesen, dem Jesus seine Mutter anvertraute. Als Jesus nämlich seine Mutter und den bereitstehenden Schüler sah, den er liebte, sagte zu seine Mutter, „Frau, dein Sohn“! Dann blickte er zu m Schüler „Deine Mutter“! Und von da an lebte Maria in seinem Haus.

Bei den letzten Worten zu diesem Thema, schwelge ich in Einzelheiten.
Die Schüler haben nach und nach ihre Häuser in Galiläa verlassen und waren in jeder Hinsicht – spirituell als auch physisch – heimatlos. Lazarus jedoch hatte ein Haus, das Haus in Bethanien, in dem Jesus selbst oft verweilte.

Nachdem die Priester sich für seinen Tod entschieden hatten, wird Lazarus nicht wieder namentlich erwähnt. Er schien vollständig verschwunden zu sein, doch wenn er der „geliebte Schüler“ ist, verschwindet er nicht und seine Tätigkeiten können bis zum Ende des 4. Evangeliums verfolgt werden. Und auch hier gibt es noch eine interessante Aussage. Am Ende sagt Jesus den Tod von Petrus voraus und weist ihn an, ihm zu folgen. Hier war allerdings nicht der physische Tod gemeint.

Petrus, der ein intensiver Schüler war und Jesus folgte, fragte Jesus, Meister und was soll dieser Mann tun? Jesus antwortet ihm, wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach.  Von da an ging unter den Brüdern das Wort um - und dies ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und der dieses geschrieben hat, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. 

Trotz seiner zweideutigen Ausdrucksweise würde es scheinen, daß die Deutung dieser Passage klar ist. Der "geliebte Schüler" ist ausdrücklich angewiesen worden, bis zur Rückkehr von Jesus zu warten. Und der Text selbst ist ziemlich nachdrücklich, wenn er betont, daß diese Rückkehr nicht symbolisch in Richtung eines "zweiten Kommens verstanden werden soll." Im Gegenteil, es ist etwas ganz weltliches. Er deutet an, daß Jesus, nach dem Aussenden seiner anderen Jünger in die Welt, mit irgendeiner besonderen Mission zu seinem "geliebten Schüler“ zurückkehren muss." Es ist fast so, als ob sie konkrete Vorbereitungen und Pläne ausarbeiten sollten.

Wenn der "geliebte Schüler" nun Lazarus ist, würden solche geheimen Absprachen, die den anderen Schülern unbekannt sind, in die Richtung eines Präzedenzfalles gehen. Eine Woche vor seiner Kreuzigung, unternimmt Jesus seinen triumphalen Einzug in Jerusalem, der genau so gestaltet wird, wie es gemäß des alten Testamentes prophezeit und eines Messias würdig sein sollte, rittlings auf einem Esel reitend.

Bei Lukas lesen wir, daß Jesus 2 Jünger nach Bethanien schickt, wo sie einen Esel finden. Sie berichten dem Eigentümer vom Wunsch Jesus, und dass es eine Notwendigkeit ist. Wenn also alles so geschieht, wie Jesus gesagt hat, wird es als eine Art Wunder betrachtet. Aber ist es wirklich so außergewöhnlich? Zeugt dies nicht bloß von einer sorgfältigen Planung?
Und – was eine noch wichtigere Frage wäre - könnte dieser Mann in Bethanien, der seinen Esel zur Verfügung stellt, nicht Lazarus gewesen sein?
Dr. Hugh Schonfield argumentiert überzeugend, daß die Vorbereitungen für Jesus triumphalen Einzug in Jerusalem Lazarus anvertraut wurde und daß die anderen Schüler darüber nichts wussten. Wenn dies wirklich der Fall war, zeugt dies von einem inneren Kreis der Jünger Jesus, einem Kern von Mitgehilfen oder Familienangehörigen, die alleine nur im Vertrauen zum Meister standen, und daß Lazarus ein Teil dieses Kreises war. Hier stimmt er vollkommen mit Professor Smith, der die bevorzugte Behandlung von Lazarus herauskristallisierte, überein.
Es scheint, daß Bethanien ein Ort war, der für die einmaligen Rituale reserviert worden war, über die Jesus den Vorsitz hatte.

Auf alle Fälle zeigt sich die geheime Absprache wieder am Ende des 4. Evangeliums, indem Jesus den „geliebten Schüler“ bittet, abzuwarten, bis er zurückkommt. Auch hier sieht es wieder so aus, als hätten er und der „geliebte Schüler“ Pläne geschmiedet. Es ist also nicht unvernünftig anzunehmen, daß diese Pläne die Familie von Jesus mit einbezogen. Bei der Kreuzigung hatte er ja bereits seine Mutter in unter den Schutz des „geliebten Schülers“ gestellt. Wenn er eine Frau und Kinder hatte, würden vermutlich auch diese unter diesen Schutz gestellt worden sein. Es wäre plausibel, wenn der „geliebte Schüler“ wirklich sein Schwager war.

In späteren Aussagen ist Maria (Mutter) schließlich im Exil in Ephesus gestorben. Auch über ihre noch verbliebene Lebenszeit, gibt es keine Aussagen mehr. Nach Ansicht von Prof. Schonfield entstand das 4. Evangelium wohl nicht bei Ephesus, es wurde anscheinend durch einen Griechen überarbeitet, angepasst und mit eigenen Ideen versehen.

Wenn der „geliebte Schüler“ nun nicht nach Ephesus gegangen ist, was ist aus ihm geworden? Wenn er und Lazarus ein und derselbe waren, kann die Frage ziemlich genau beantwortet werden, um welchen Träger es sich bei Lazarus handelt. Gemäß der Tradition früherer Kirchenschreiber, wurden Lazarus, Magdalena, Martha, Joseph von Arimathea und noch einige andere, von Schiffen nach Marseille transportiert worden. Hier wurde Joseph angeblich durch den Heiligen Philipper gesegnet und nach England geschickt worden, wo er eine Kirche an Glastonbury eingerichtet hat. Lazarus und Magdalena sind, wie gesagt wird, in Galien geblieben.

Die Tradition behält jedoch bei, daß Magdalena entweder in der Provinz Aixen oder am Heiligen Baum, und Lazarus in Marsailles gestorben ist, nachdem er dort die erste Diözese gegründet hatte. Ein weiterer Gefährte, der Heilige Maximus, so heißt es, hat die erste Diözese von Narbonne gegründet.

Wenn Lazarus und der „geliebte Schüler“ ein und dergleiche waren, wäre dies eine Erklärung für ihr gemeinschaftliches Verschwinden. Lazarus, der wahre „geliebte Schüler“, so scheint es, ist in Marsailles zusammen mit seiner Schwester an Land gesetzt worden, die den Heiligen Gral „das königliche Blut“ in sich trug.

Und die Vorbereitungen für diese Flucht und das Exil wurden anscheinend durch Jesus selbst, zusammen mit dem „geliebten Schüler“, am Ende des 4. Evangeliums geplant worden zu sein.

Geschichte von der Flucht nach Frankreich wird auch von dem Channel Tobias in www.shaumbra.de bestätigt.

Wir können im Außen suchen und immer wieder Neues lesen,
Überlieferungen finden oder vielleicht sogar Tatsachen erfahren. All das spielt nur eine untergeordnete Rolle, wenn wir nicht lernen, den Ausgleich von männlich und weiblich in uns selbst zu finden.
Wie sagte Jesus doch:

„Wenn Du aus den Zweien Eins machst und
wenn Du das Innere wie das Äußere und
das Äußere wie das Innere machst und
das Oben wie das Unten und
wenn Du aus dem männlichen und dem weiblichen ein und dasselbe machst....,
dann wirst Du eingehen in das Königreich Gottes (Thomas Evangelium).

 

Hierzu stelle ich Euch noch eine Darstellung von Maria Magdalene selbst hinein.