Was sind Drachen

Drachen

kaum ein Wesen hat über Jahrtausende die Menschen so beschäftigt wie der Drache.

Drachen werden sowohl als feuerspeiende Ungeheuer mit gewaltigen Flügeln und Klauen dargestellt, als auch als Freund und Wächter der Erde und der Menschheit.

Wer sind diese Drachen? Und wo sind nun, diese Drachen?

Jede Epoche und Kultur beschrieb ihre eigenen Drachen. Das Aussehen des Drachen änderte sich zwar von Kultur zu Kultur, doch das Wesentliche der Drachen blieb immer gleich. Bei der Gestalt der Drachen sind schlangen- und krokodilähnliche Körpermerkmale unverkennbar, was auf den gemeinsamen Ursprung hinweist. Drachen wurden seit jeher als unnahbar und unbezwingbar betrachtet. Man verband den Drachen mit den Kräften der Natur, der Mystik und der Magie, mit Zauber, mit Hexen und Hexerei aber auch als Fabelwesen in der Mythologie.

Eine der ältesten überlieferten Drachengeschichten ist ungefähr 4000 Jahre alt. Die Drachengeschichte stammt aus dem alten Babylon. Sie erzählt die Entstehung von Himmel und Erde.

Der junge Gott Marduk tritt gegen die Urmutter der Elemente, Tiamat an, die in der Gestalt eines Drachens kämpft. Dieser Drachen-Kampf um die Macht dauerte Jahrhunderte bis schließlich Marduk, der Gott des Lichtes, Tiamat die Urmutter des Urzeit-Chaos, erschlug.
 
Dadurch wurde er zum Herrscher aller Götter. Marduk schuf aus dem Drachen-Körper Tiamats die Erde. Aus ihrer Drachen-Haut, deren Schuppen wie Diamanten glänzten, schuf er den Himmel und die Gestirne. In dieser nun von Marduk geschaffenen neuen Welt war alles streng voneinander getrennt, Licht und Dunkelheit, Gut und Böse. Damit sich niemand so einfach die Sterne vom Himmel holen konnte, setzte Marduk einen Drachen als Wächter in den Himmel.

Marduk

Dieser Drache ist noch heute am Himmel und wacht als Sternbild Drache über die Sterne.

Mehrheitlich konnten die Menschen mit den Drachen nicht friedlich miteinander auskommen. Sie bekriegten sie.

Die Drachen konnten nie das kriegerische Verhalten der Menschen verstehen und hielten sich nach Möglichkeit von all den Kämpfen fern, Drache für Drache zog sich zurück. Dadurch ging den Menschen aber auch der große Wissensschatz der Drachen verloren.

Auch die Ägypter wussten von den Drachen. Sie waren fest davon überzeugt, der Schlangengott Apophis sei der böse Drache der Dunkelheit, der jeden Morgen vom Sonnengott Ra vertrieben wurde. Die Anführer verschiedener Glaubensrichtungen nutzten die Angst vor der Magie der Drachen und verbreiteten Schauergeschichten über schreckliche Drachen und das eingeschüchterte Volk glaubte es natürlich. So bekam der Drache immer mehr den Ruf das Böse oder sogar der Teufel zu sein.

So sieht man heute noch Wasserspeier in Form eines Drachens neben Dämonen oder anderen bösen Geistern.

In der christlichen Bibel ist die Schlange sowie der Drache zum Sinnbild des Bösen geworden. Um so seltsamer erscheint es, dass es gerade ein Drache ist,
der über den heiligen Gral wachte. Vielleicht ein Grund, weshalb man sich dann doch lieber an die Schlange als Sinnbild des Bösen hielt.

Bei den Alchemisten war der Drache das Symbol für Quecksilber und der Elemente. Feuer steht für seinen Atem, er lebt im Wasser und in der Erde, die Luft ist sein Element, durch die er fliegt.

In Sagen und Mythen hütet und verteidigt der Drache fast immer einen Schatz. Waren es aber wirklich Gold und Edelsteine? Vielleicht hat der Drache die Natur und die Menschen gehütet und bewacht? Wusste der Drache, dass alles was der Mensch ausrottet, unwiderruflich verloren ist?

Oder sind Drachen nur das Symbol unserer Urangst?

Wo sind die Drachen geblieben?

"Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
(Rainer Maria Rilke)



Amulettweihe mit Drachenenergie

Wenn „Hexen“ ein Amulett erstellen wollen, dann verfolgen sie ein bestimmtes Ziel, wünschen sich Schutz, Bestärkung, Kraft, das Anziehen positiver Energien uvm... Ein Amulett ist mehr als ein Schmuckstück, es ist eine Art materialisierter Pforte, ein Energiepool, eine energetische, pulsierende Botschaft. Ein Schmuckstück in ein Amulett zu wandeln nennen Hexen Amulettweihe. Eine sehr kraftvolle Art der Amulettweihe ist die, die Kraft und das Feuer des Drachen zu nutzen. Es ist ein Ritual, welches über einen Zeitraum von sieben Tagen durchgeführt wird, die Verbindung die zu der Drachenenergie geschaffen wird, ist eine dementsprechend kraftvolle. Es empfiehlt sich das Ritual mit zunehmenden Mond aufzunehmen und zu Vollmond abzuschließen, es möglichst jeden Tag zur selben Zeit durchzuführen.

Man bildet einen Schutzkreis und ruft den Drachen. Manchmal ist er sichtbar, oft kann man aber auch nur seine Energie spüren. Nun bittet man den Drachen darum, einen durch dieses Ritual zu begleiten, Schutz und Segen zu gewährleisten. Darauf trägt er/sie den Wunsch vor, welchem Schutz - positiven Ziel - das Amulett dienen soll. Hierbei ist es wichtig, die ganze Konzentration auf dieses Ziel zu richten. Nun bittet man den Drachen darum, der energetischen Schwingung des formulierten Wunsches materialisierte Form zu verleihen. Das Ritual kann an dieser Stelle beendet werden, nicht ohne dem Drachen ein Dankeschön zu überreichen. Ein Räucherstäbchen, eine schöne Kerze, ein Plätzchen. Auch wenn das Ritual an dieser Stelle beendet ist, ist der Kontakt zu dem Drachen nicht aufgehoben. Der Drachen wird einen nun für den erbetenen Zeitraum sehr nah begleiten. Deswegen ist es wichtig, all seinen Assoziationen freien Lauf zu lassen. Der Drache wird seine Antwort in Bildern, spontanen Eingebungen mitteilen, eventuell wird er gezielt zu einem Amulett, eventuell wird er zu Materialien hinführen, so dass einem deutlich wird, man soll das Amulett selber erstellen.

Am 3. Tag wird das Amulett in das Leben. Entweder wird man es formen, oder es wird einem zugetragen. Es ist nicht vonnöten, sich Gedanken über die Form, das Wie zu machen, das Amulett wird sich mit der Hilfe des Drachen durch einen selber erschaffen.

Am 4. Tag wird - wie an jedem der vorangegangenen Tage - der Drachen innerhalb eines Schutzkreises gerufen. Man bittet nun darum, sich mit dem Amulett vertraut zu machen. Optimaler Weise nimmt man den Yogasitz ein, auf jeden Fall sollte man mit geöffneten Knien auf dem Boden sitzen. Das Amulett wird mit einem gewissen Abstand zwischen die Knie gelegt. Nun atmet man tief in seine Mitte und legt die Hände in ca. 20 cm Abstand über das Amulett. Dann schließt man die Augen und spürt es, versucht es zu sehen. Jedes Detail, jeden Winkel, jede unsichtbare Information.

Im 5. Schritt am fünften Tag wird genauso vorgegangen wie am vierten Tag, wenn man das Amulett mit geschlossenen Augen vor seinem inneren Augen sehen kann, visualisiert man, wie das Amulett wächst, es größer und größer wird.

Am 6. Tag wird vorgegangen wie am vierten und fünften. Man öffnet den Kreis, ruft den Drachen, visualisiert das Amulett und vergrößert es. Dann atmet man neun Mal tief aus seiner Mitte, mit dem letztem Ausatmen visualisiert man seinen Wunsch. Der Wunsch kann als einfaches Symbol erscheinen, als Geruch, als Person, wie auch immer, man wird ihn erkennen. Wenn der Wunsch vor dem inneren Augen sichtbar wird, stellt man sich das vergrößerte Amulett vor, ähnlich wie ein Netz, welches sich sanft um den Wunsch legt, ihn umwickelt, aufnimmt, mit ihm verschmilzt.

Am 7. und idealer weise Vollmondtag werden die vorangegangenen Schritte wiederholt. Bevor der Wunsch von dem Amulett umhüllt wird, nimmt man das zwischen den Knien liegende Amulett, hebt es in Armeslänge über den Kopf, berührt dann sacht mit dem Amulett die Stirn, das Herz, den Bauch, die Kniee und den Rist der Füße. Wenn dies getan ist, hält man das Amulett in Sichthöhe empor. Jetzt visualisiert man wie das Amulett groß und größer wird und ruft den Drachen es mit seiner Kraft zu füllen. Die Kraft des Drachen wird sich innerhalb der Visualisierung als gleißendes weißes Licht zeigen. Wenn das vergrößerte gedachte Amulett von der Kraft des Drachen leuchtet, dann drückt man das *echte* Amulett an sein Herz und stellt sich vor, wie man selbst und das Amulett von dem visualisierten umhüllt und aufgenommen wird.


Anrufung/Verabschiedung

Wie man damit anfängt, ist jedem selbst überlassen, was für Kerzen (wobei ich schwarz und weiß empfehlen würde), was für Weihrauch, Schutzkreis usw. Das ist egal.
Dann stellt man sich vor den Altar und konzentriert sich voll und ganz auf die Drachen. Dabei sagt man:

Draconis! Draconis! Draconis! Höret meinen Ruf.        
Dreimal rufe ich euch. Hört mich an!
Dieser Kerze Flamme ist wie euer Feuer.
Drachen, bringt meines Herzens Wünsche,
Drachenenergie, komme zu mir!
Hört meine Worte, so soll es sein.

Draconis! Draconis! Draconis!
Habt acht, ihr Drachen und Herrscher der Drachen,
ich (magischer Name) bin ein Suchender der Drachenmagie.
Ohne Waffen in meiner Hand,
betrete ich die Reiche der Drachen.
Nicht wegen physischem Kampf,
sondern für Wissen und Macht.
Ich grüße euch, oh Drachen uralt und weise,
und erwarte euren Segen und eure Führung.

Nun zeichnet man mit dem Zauberstab oder der Athame ein herbeirufendes Pentagramm in die Luft und sagt:
Von Sairys (sprich sair´- iss),
dem Herrscher der gerechten östlichen Drachen,
kommt jetzt die wundersame Kraft der Luft.

Herbeirufendes Pentagramm
Von Fafnir (sprich faf´- nihr),
dem Herrscher der Drachen des Südens,
kommt reinigendes Feuer aus dem Drachenmund.
Herbeirufendes Pentagramm
Von Naelyan (sprich nail-yon),
dem Herrscher der Drachen des Westens,
kommt die Macht des dreimal gesegneten Wassers.
Herbeirufendes Pentagramm
Von Grael (sprich grail),
dem Herrscher der Drachen des Nordens,
die Macht der Erde nun kommt herbei.

Was man als Ritual dazwischen macht, ist übrigens egal, man kann die Drachen auch einfach um was bitten oder so. Auf jeden fall sollte man sie aber immer als Gleichberechtigte und nie als zu besiegende oder zu beherrschende Wesen ansehen.



Wenn man mit allem fertig ist sagt man:
Ich danke euch, Drachen groß und weise,
von Feuer, Wasser, Luft und Erde.
Für das Teilen der Weisheit hier mit mir,
wie wir werden, so soll es sein.
Man zeichnet ein bannendes Pentagramm in die Luft und sagt:
Geht in Frieden, Drachen des Ostens,
und kehrt in der Ritualstunde zurück.
Bannendes Pentagramm
Geht in Frieden, Drachen des Südens,
und kehrt in der Ritualstunde zurück.                     

Bannendes Pentagramm
Geht in Frieden, Drachen des Westens,
und kehrt in der Ritualstunde zurück.
Bannendes Pentagramm
Geht in Frieden, Drachen des Nordens,
und kehrt in der Ritualstunde zurück.
Nun erhebt man beide Arme
Lebt wohl, oh Drachen gerecht,
Feuer, Wasser, Erde, Luft.
Zusammen machen wir Magie gut
durch große Macht und Drachenkraft
in Frieden geht nun, kehrt zurück wieder
mich Magie zu lehren und alte Lieder.
Draconis! Draconis! Draconis!
Man löst den Schutzkreis auf.