Sekhmet und Hathor - das Auge des Ra

Sekhmet und Hathor sind Ausdrucksformen der gleichen Göttin. Beide sind machtvolle Göttinnen, die respektiert und verehrt wurden. Durch ihre Mythologie, besonders auf Sekhmet, hat sich eine Gewisse Furcht eingeschlichen, die ich hier zerstreuen möchte.

 Den Lesern ist sicherlich der Mythos der Kinder des Ra bekannt, die ein respektloses und unmoralisches Benehmen gegenüber Ra pflegten. Das „Auge des Ra“ wurde von He Sekhmet ausgesandt, um die unwürdigen Wesen zu entfernen. In der Geschichte heißt es, dass Sekhmet in einem Amoklauf ganze Völker auslöschte und zum Entsetzen der Götter, einschließlich Ra, die Lust des Tötens nicht befriedigt werden konnte und Ra daher Tehuti (Thoth) herbei rief und in um Hilfe bat. Tehuti vermischte roten Staub mit Bier und schüttete diese Mischung über die Wüstenlandschaft, in der Sekhmet vorher Tätig war. Sie leckte das rote Bier auf und wurde so betrunken, dass sie das Bewusstsein verlor. Das Ergebnis war eine Bewusstseinsveränderung in der sie zu Hathor wurde, der Göttin der Freude.
Ich glaube, was dieser Mythos uns mitteilen möchte, ist keine Geschichte über den unvorhersagbar lodernden Zorn der göttlichen Weiblichkeit, die auf irgendeine Art beruhigt werden muss.

Die Autorin Sandra Ingerman, berichtet in ihrem Buch "Medizin für die Erde",  über einen schamanischen Zustand, der an die zerstörerische Kraft von Sekhmet erinnert. Was Sandra Ingerman als schamanische Reise in die "Auflösung / Zersplitterung" beschreibt, ist ein Phänomen, das von Menschen in allen Kulturen erfahren wird. In einem ganzen Kapitel berichtet sie über diese Form der schamanischen Transformation und Heilweise. Genau das gleiche versucht Sekhmet in ihrem Mythos aufzuzeigen. Das Bedürfnis loszulassen und von jedweden Behinderungen die in uns Selbst, unseren Leben und Seelen, liegen,  befreit zu werden, um so mit dem Licht des Schöpfers verschmelzen zu können, wird von diesem Prozess der Auflösung angedeutet. Es geht hier darum, unsere Ängste aufzulösen und so eine vollkommene Verbindung mit dem Göttlichen (unserem Höheren Selbst) zu erleben. Unsere Lasten bzw. Verhaftungen befinden sich auf der physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Ebene. Sekhmet als Göttin der Reinigung ermöglicht uns, die uns selbst behindernden Energien und Verhaltensweisen sowie Bewusstseinszustände der bewussten oder unbewussten Art, total aufzulösen. Die falschen Glaubenssätze über uns selbst lenken uns innerhalb unseres Körpers davon ab, bewusst Verbindung mit dem Göttlichen in uns, dem Licht, aufzunehmen. Dieses Licht steht symbolhaft für den Gott Ra oder auch Isis, die weibliche Form des Ra. Wenn wir mit diesem reinen Licht verschmelzen, fallen alle Wahrnehmungen und Urteile des Ego weg – sie sind nicht mehr von Bedeutung.  Wir denken nicht mehr darüber nach, was andere von uns denken, wir „Sind“ einfach.

Der Sekhmet-Mythos zeigt uns, was wir für uns selbst erreichen können, wenn wir das negative Ego entlasten. Wir gelangen nicht eher zu „Freude“ und  „Licht“, ehe wir nicht alle unreinen Energien und falschen Glaubenssätze hinter uns lassen und vollkommen transformieren. Sekhmet leitet uns durch die Reinigung, in der wir die Wahrheit und „wer wir sind“, unser eigenes göttliches Selbst, erkennen. Das ist es, was wir vergessen haben. Sekhmet – Hathor, das Doppelgesicht der Göttin, sind in Sicht auf die Heilung nicht voneinander zu trennen. Beide Energien sind reinigend, beide sind für die vollständige Heilung und Transformation erforderlich.
 Die Heilung und Ganzheit ermöglicht Sekhmet durch die Klärung einer Bewusstseinsschicht innerhalb der DNS, was sie mit Bewusstsein des „Anti-Christ“ bezeichnet. Durch dieses Bewusstsein werden wir von unserer eigenen Reinigung abgehalten.

Dies scheint der Grund zu sein, warum Sekhmet und Hathor miteinander verbunden sind und als „Auge des Ra“ gelten. Auf eine gründliche, tiefgreifende und radikale Art und Weise reinigt Sekhmet uns von dem falschen Verständnis in Bezug auf uns selbst, damit wir eine strahlende Sicht auf unser göttliches Selbst bekommen, wie es für uns von Sekhmet, Ra und Hathor vorgesehen war. Das „Auge des Ra“ möchte von uns, dass wir für das SELBST in diese Richtung eintreten.


 

von Nancy Fanara-Berrian, www.Starofthewayshower.com, Auszüge frei übersetzt: SHANA