Vollkorn hält gesund

 

Wer mindestens einmal am Tag Vollkornprodukte isst, erhöht seine Chancen auf ein längeres Leben. Diese Ansicht vertreten David R. Jacobs und seine Kollegen von der University of Minnesota im American Journal of Public Health.

Die Wissenschaftler untersuchten in einer epidemiologische Studie die Essgewohnheiten und die Gesundheit von fast 40.000 Frauen im Alter zwischen 55 und 69 Jahren - und dies über einen Zeitraum von neun Jahren.

Das Resultat: Frauen, die regelmäßig Vollkornprodukte zu sich nahmen, hatten - bezogen auf den Untersuchungszeitraum - ein "wesentlich geringeres Risiko zu sterben", wie die Forscher schreiben.

Allerdings muss man berücksichtigen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch andere Faktoren auf dieses Ergebnis einwirken. Weil die Vollkorn-Fans eine kleine Minderheit sind und sich für Gesundheit stark interessieren, kann man davon ausgehen, daß sie dies auch in die praxis umsetzen - sich also mehr bewegen und weniger oder gar nicht rauchen und trinken.

In den USA haben Vollkornprodukte einen sehr geringen Stellenwert. Im Schnitt nimmt der US-Bürger zwanzig Prozent seiner Kalorien in Form verfeinerter Getreideprodukte zu sich und nur ein Prozent über Vollkornerzeugnisse.

Als gute Hilfe gegen Winterspeck und frühjahrsbedingte Schlappheit wird eine vollwertige Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse empfohlen. Obst und Gemüse liefern Vitalstoffe, die munter machen. Neben Spargel, dem typischen Maigemüse, gibt es derzeit Blattsalate, Karotten und Spinat aus heimischem Freilandanbau.

Die Vollwerternährung steht nicht nur für eine genußvolle Art des Essen und Trinkens. Sie schont darüber hinaus die Umwelt. Hierzu gehört, dass naturbelassene Lebensmittel möglichst aus der Region kommen.

Da die Vollwert-Ernährung im Gegensatz zur klassischen Ernährungslehre nicht Nährstoffe empfiehlt, sondern Lebensmittel, ist sie im Alltag besonders einfach umzusetzen.

Bevorzugen Sie Getreide und Getreideprodukte aus vollem Korn, zum Beispiel Vollkornbrot und ungeschälten Reis. Essen Sie häufig Kartoffeln und Hülsenfrüchte sowie viel frisches Obst und Gemüse.

Betrachten Sie Fleisch, Fisch, und Eier als Beilage, nicht als Hauptgericht. Essen Sie diese Lebensmittel eher selten. Frische Milch und Milchprodukte gehören unbedingt zu einer gesunden Ernährung.

Allein durch die Erhöhung der täglichen Gemüse- und Obstaufnahme von gegenwärtig zwei auf fünf Portionen (insgesamt 400 Gramm) könnten 20 Prozent aller Krebserkrankungen vermieden werden. Die schützende Wirkung von Gemüse ist besonders stark für Tumore der Lunge und des Magen-Darm-Traktes, aber auch Brust- und Prostatakrebs nachgewiesen.

Auffallend sind die Hinweise, dass bestimmte Gemüsearten wie Kohl das Risiko für Dickdarmkrebs sowie Karotten das Risiko für Lungenkrebs deutlich senken. Für den Schutz vor Speiseröhrenkrebs scheint ein hoher Obstverzehr bedeutend zu sein.

Für Gemüse und Obst wird abhängig von der Gesamtenergieaufnahme der Verzehr von täglich mindestens fünf Portionen empfohlen (je 80 Gramm; bei einer Gesamtenergieaufnahme von 2000 kcal sollten mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst gegessen werden).

Dabei muss das Gemüse nicht ausschließlich roh verzehrt werden, um gesund zu sein. Auch in erhitzter Form besitzt es einen hohen Gesundheitswert.

Getreideprodukte sollten überwiegend in Form von Vollkorn verzehrt werden. Die vermehrte Aufnahme pflanzlicher Produkte hat zur Folge, dass tierische Produkte weniger verzehrt werden sollten, um die Gesamtenergieaufnahme nicht zu erhöhen.

Die Umsetzung dieser Empfehlungen kann sowohl als präventive Maßnahme für Krebs als auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes angesehen werden.

Im Vollkornmehl sind alle Bestandteile des Getreidekorns - Randschichten, Keimling und Stärkekörper - enthalten. Je höher der Ausmahlungsgrad - also je höher der Anteil an Schale und Keimling, desto höher die Typenzahl.

Vollkornmehl hat die Typenbezeichnung 1800 oder 2000, weißes Mehl dagegen 405. Die Typenzahl gibt an , wieviel Asche in Milligramm beim Verbrennen des Mehls übrigbleiben. Diese nicht mehr verbrennbare Asche sind Mineralstoffe.