Was passiert eigentlich im Körper?

Wenn wir wach und aktiv sind, verbrauchen wir im Gehirn viel Energie. Als Abfall-Produkt entsteht dabei Adenosin, eine körpereigene Aminosäure, die an sogenannte A 1-Rezeptoren - das sind die "Müde-Schalter" - andockt und ein Schlafbedürfnis entstehen lässt.

Je mehr man angestrengt tätig ist, desto mehr Adenosin entsteht, desto stärker wird die Müdigkeit. Dieser Regelkreis schützt den Organismus und sorgt dafür, dass sich Körper und Geist mit Hilfe von Schlaf erholen und regenerieren.

Stress, Sorgen, aber auch organische Störungen können diesen Mechanismus aus dem Gleichgewicht bringen. Die Folge: Schlafstörungen. Die Lignane in der Baldrian-Wurzel können hier als Naturarznei eingesetzt werden. Sie docken an die "Müde-Schalter" im Gehirn an und benehmen sich wie das Adenosin. Der "Müde-Schalter" wird von den Baldrian-Lignanen überlistet. Dieses Wirkprinzip ist weitaus schonender als das der meisten chemisch-synthetischen Schlafmittel mit erheblichen Nebenwirkungen.

Allerdings hat man herausgefunden: Die Lignane sind nur wirksam, wenn sie in hoher Dosierung angewendet werden. Das erklärt nun endlich, warum Baldrian nur hochdosiert wirklich wirkt. Das heißt:

Entscheidend ist nicht die hohe Dosierung der ätherischen Öle in der Wurzel, sondern die hohe Konzentration der Baldrian-Lignane. Und daher machen auch nur Baldrian-Präparate aus der Apotheke, und Drogerie Sinn, die extrem lignanreich sind. Das ist vor allem bei besonders wirkstoffreichen Klosterfrau-Züchtungen des Baldrians (Apotheke) der Fall. Das konnte der bekannte Hirn- und Schlaf-Forscher Prof. Dr. Winfried Dimpfel von der Universität Gießen im Rahmen einer Studie bestätigen. Vor allem der extrem hohe Anteil an Lignanen wirkt sich positiv auf die Schlafqualität des Menschen aus.

Naturstoffe, die unseren "Schlaf-Schalter" aktivieren

Wer nachts nicht tief und ungestört schlafen kann, hat einen erheblichen Verlust an Lebensqualität und ist fünfmal häufiger in Arbeits-, Verkehrs- und Haushaltsunfälle verwickelt als jene mit gutem Schlaf.

Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen hat in vielen Fällen verheerende Folgen für die Gesundheit. Schlafstörungen können zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen- und Darmproblemen, zu Erschöpfung und depressiven Zuständen führen

Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen: Der Anteil der 19 bis 25jährigen liegt bereits bei 25 Prozent. Leider werden die Schlafprobleme oft viel zu spät erkannt, weil zuerst oft die Folge-Symptome bekämpft werden und nicht das gestörte Schlafverhalten. Das ist nicht immer leicht, denn die Medizin unterscheidet mehr als 80 Formen von Schlafstörungen. Die häufigste ist die Durchschlafstörung.

Nun ist die Schlafforschung einen entscheidenden Schritt vorwärts gekommen. Man hat Naturstoffe entdeckt, welche die „Müde-Schalter“ im Gehirn aktivieren. Das sind spezielle Lignane in der Baldrian-Wurzel.

Für einen guten Schlaf:

Sehr bewährt habe sich der Tannennadel-Tee. Einfach frische Tannennadeln gut waschen, in einem Mörser zerreiben und einen Teelöffel davon in eine Tasse geben. Dann mit kochend heißem Wasser übergießen und ein bis eineinhalb Minuten ziehen lassen, durchseihen, mit Honig süßen. Den Tannennadel-Tee lauwarm 45 Minuten vorm Schlafengehen trinken.

Gut zum Einschlafen: Tees mit Lavendel, Hopfen oder Melisse. Um gut einschlafen zu können, wird davon abgeraten, am Abend nach einem aufregenden Film sofort zu Bett zu gehen. Auch Streit könne das Einschlafen erschweren.