Die Smaragdtafeln des Thoth


Tafel IV .. Der Raumgeborene

Tafel V ... Der Resident von Unal

Tafel VI ... Die Schlüssel der Magie

Tafel VII ... Die sieben Herren

Tafel IV

Der Raumgeborene

Oh Mensch, höre auf die Stimme der Weisheit, lausche der Stimme von Thoth, dem Atlanter. Reichlich gebe ich dir von meiner Weisheit, gesammelt aus Zeit und Raum dieses Zyklus. Meister der Mysterien, Sonne des Morgens, ewig lebend, ein Kind des Lichts, hell erstrahlend, Stern des Morgen, Thoth, der Lehrer der Menschheit, repräsentiert die Ganzheit.

Vor langer Zeit, in meiner Kindheit, lag ich unter den Sternen auf dem lang begrabenen Atlantis und träumte von für Menschen unvorstellbaren Mysterien. Dann wuchs in meinem Herzen eine große Sehnsucht, den Weg zu erobern, der zu den Sternen führt, Jahr für Jahr suchte ich nach Weisheit, suchte nach neuem Wissen, folgte dem Weg, bis meine Seele schließlich nach vielen Mühen aus ihrer Knechtschaft ausbrach und entsprang. Frei war ich vom Joch des Erdenmenschen, frei vom Körper flitzte ich durch die Nacht. Weit offen lag schließlich der Sternenraum vor mir; frei war ich vom Joch der Nacht. Nun suchte ich nach Weisheit bis ans Ende des Raums, weit jenseits der Erkenntnis des sterblichen Menschen.

Weit in den Raum hinaus reiste meine Seele ungehindert, weit in die Lichtkreise der Unendlichkeit. Fremdartig, unbegreiflich waren einige der Planeten, groß und gigantisch, jenseits der Träume der Menschen. Und doch fand ich Gesetzmäßigkeiten in all ihrer Schönheit, die durch sie und zwischen ihnen wirken, genau so wie hier unter den Menschen. Meine Seele bewegte sich vorwärts durch die Schönheit der Unendlichkeit, weit durch den Raum flog ich mit meinen Gedanken.

Ich ruhte dort auf einem schönen Planeten, harmonische Weisen erfüllten die Luft; da waren Formen, die sich geordnet bewegten, groß und majestätisch wie die Sterne der Nacht, die in Harmonie aufsteigen, in geordnetem Gleichgewicht, als Symbole des Kosmischen, gleich dem Gesetz.

Auf meiner Reise kam ich an vielen Sternen vorbei, mit vielen Menschenrassen auf ihren Welten. Viele erhoben sich so hoch wie Sterne des Morgens, und einige fielen tief in die Schwärze der Nacht. Jede und alle von ihnen kämpften sich hoch, erklommen die Höhen und loteten die Tiefen aus. Manchmal bewegten sie sich in den Bereichen der Helligkeit, dann durchlebten sie Dunkelheit auf dem Weg zum Licht.

Wisse, oh Mensch, das Licht ist DEIN ERBE, wisse, dass die Dunkelheit nur ein Schleier ist. In deinem Herzen versiegelt ist die ewige Leuchtkraft die darauf wartet, den Moment der Freiheit zu erlangen, darauf wartet, den Schleier der Nacht zu zerreißen. Sie eroberten den Äther vor sehr langer Zeit und befreiten sich dadurch von der Mühsal und dem Joch; sie formten bloß ein Bild in ihren Gedanken, und sofort war es erschaffen und wuchs.

Weiter dann raste meine Seele durch den Kosmos, immer neue und alte Dinge schauend; sie lernte, dass der Mensch wirklich ein Raumgeborener ist, eine Sonne der Sonne, ein Kind der Sterne.

Wisse, oh Mensch, welche Form du auch immer bewohnst, sie ist ganz sicher EINS MIT DEN STERNEN. Eure Körper sind nichts anderes als Planeten, die um ihre zentralen Sonnen kreisen. Wenn du das Licht aller Weisheit erworben hast, dann bist du frei, im Äther zu scheinen - als eine der Sonnen, welche die äußere Dunkelheit ausleuchten - einer der ins Licht aufgestiegenen Raumgeborenen. Ebenso wie die Sterne im Laufe der Zeit ihre Strahlkraft verlieren, indem ihr Licht in die große Urquelle fließt, genauso, oh Mensch, strebt deine Seele vorwärts und lässt die Dunkelheit der Nacht hinter sich.

Du bist geformt aus dem Uräther, erfüllt mit der Strahlkraft, die von der Quelle fließt, begrenzt vom sich verdichtenden Äther, der doch immerfort lodert, bis er endlich frei ist. Hebe deine Flamme aus der Dunkelheit, fließe aus der Nacht, und du wirst frei sein.

Ich reiste durch Raum und Zeit und wusste, dass meine Seele nun endlich frei war. Ich wusste, dass ich nun nach Weisheit streben durfte, bis ich schließlich auf eine Ebene kam, jenseits unseres Wissens, der Weisheit unbekannt, die sich ausdehnt, jenseits von allem, was wir kennen. Nun, oh Mensch, da ich dies wusste, wuchs voller Freude meine Seele, denn jetzt war ich frei. Höre, du Raumgeborener, lausche meiner Weisheit, weißt du nicht, dass auch du frei sein wirst?

Höre noch einmal auf meine Weisheit, oh Mensch, denn wenn du sie hörst, magst auch du leben und frei sein. Nicht von der Erde bist du, nicht irdisch, sondern ein Kind des Unendlichen Kosmischen Lichts.

Weißt du nichts, oh Mensch, von deinem Erbe? Weißt du nicht, dass du in Wahrheit das Licht bist? Du bist eine Sonne der großen Sonne, wenn du Weisheit erlangst und dir deiner Verwandtschaft mit dem Licht wirklich bewusst bist.

Nun gebe ich dir das Wissen, die Freiheit, auf dem Pfad zu wandern, den ich gegangen war. Ich möchte dir wirklich zeigen, wie ich durch mein Streben den Pfad gegangen bin, der zu den Sternen führt.

Höre, oh Mensch, und erkenne dein Joch, wisse, wie du dich selbst befreien kannst von den Mühen. Aus der Dunkelheit heraus wirst du dich erheben, EINS MIT DEM LICHT und EINS MIT DEN STERNEN. Folge immer dem Pfad der Weisheit, denn nur dadurch kannst du dich von unten emporheben. Das Schicksal jedes Menschen führt ihn immer weiter in die Spiralen des EWIGEN SEINS.

Wisse, oh Mensch, dass der gesamte Raum geordnet ist, denn nur durch Ordnung bist du Eins mit Allem, Ordnung und Gleichgewicht sind das Gesetz des Kosmos. Befolge dies, und du wirst Eins sein mit Allem.

Wer dem Pfad der Weisheit folgt, muss offen sein für die Blume des Lebens. Er muss sein Bewusstsein aus der Dunkelheit ausdehnen und durch Raum und Zeit in die Ganzheit fließen lassen.

Tief in der Stille musst du zuerst weilen, bis du schließlich frei bist von jeglichem Wunsch, frei von der Sehnsucht, in der Stille zu sprechen. Überwinde durch die Stille das Joch der Worte. Enthalte dich des Essens, bis du die Sehnsucht nach Speisen besiegt hast, denn dies ist Knechtschaft der Seele.

Dann lege dich im Dunkeln nieder und schließe deine Augen vor den Strahlen des Lichts. Konzentriere deine Seelenktaft an die Stelle deines Bewusstseins und schüttle sie frei von dem Bindungen an die Nacht. Bringe vor dein inneres Auge das Bild, das du dir wünschst, visualisiere den Ort, den du sehen willst, schwinge vorwärts und zurück mit deiner Kraft und löse die Seele aus ihrer Nacht. Unbändig musst du schütteln, mit all deiner Kraft, bis deine Seele endlich frei ist.

Unbeschreiblich mächtig ist die Flamme des Kosmischen. Sie steht in den dem Menschen nicht bekannten Ebenen. Sie ist mächtig, im Gleichgewicht und geordnet. Sie ist die Musik der Harmonien weit jenseits der Menschen. Mit Musik sprechend und mit Farben sinkend lodert die Flamme am Beginn des ewigen Seins.



Funken dieser Flamme seid ihr, oh meine Kinder, brennend mit Farbe und mit Musik lebend. Lauscht der Stimme, und ihr sollt frei sein.

Das freie Bewusstsein ist verschmolzen mit dem Kosmischen, Eins mit Recht und Ordnung des Ganzen.

Weißt du nicht, oh Mensch, dass das Licht aus der Dunkelheit herausflammen soll als Symbol der Ganzheit?

Bete das folgende Gebet, um Weisheit zu erlangen. Bete für das Kommen des Lichts aus der Ganzheit: „Mächtiger Geist des Lichts, das durch den Kosmos scheint, ziehe meine Flamme in Harmonie näher zu dir. Hebe mein Feuer heraus aus der Dunkelheit, du Magnet des Feuers, der eins ist mit dem Ganzen. Erhebe meine Seele, obwohl sie mächtig und stark ist, du Kind des Lichts, wende dich nicht ab von mir, sondern ziehe mich mit Macht, damit ich in deinem Ofen schmelze; Eins mit allem und alles in Einem; Feuer des Lebensstroms und eins mit dem Bewusstsein.“

Wenn du deine Seele befreit hast von ihrer Knechtschaft, dann wisse, dass die Dunkelheit für dich vorbei ist. DU kannst nun immerdar im Raum nach Weisheit suchen, frei von allen Fesseln, die ans Fleisch geschmiedet sind.

Auf, auf in den Morgen, als freier Blitz, oh Seele, zu den Bereichen des Lichts! Bewege dich geordnet, bewege dich in Harmonie, frei sollst du dich bewegen mit den Kindern des Lichtes.

Suche und erkenne meinen Schlüsse der Weisheit, so wirst du, oh Mensch, sicherlich frei sein.

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Tafel V

Der Resident von Unal

Oft träume ich vom begrabenen Atlantis, verloren in den Zeiten, die in die Nacht übergegangen sind. In Schönheit bestandest du Äon um Äon, ein Licht, das hell leuchtete durch die Dunkelheit der Nacht.

Stark in seiner Macht regierte der Herr der Erde in den Tagen von Atlantis die Erdgeborenen. Als König der Nationen, Meister der Weisheit, Licht durch Suntal, Wächter des Weges, wohnte er in seinem Tempel, der Meister von Unal, das Licht der Erde in den Tagen von Atlantis.

Er, der Meister, war ein Zyklus (Eben) über uns; er lebte in Körpern als einer unter den Menschen. Er war kein Erdgeborener, war von über uns, die Sonne eines Zyklus, höher entwickelt als die Menschen.

Wisse, oh Mensch, dass Horlet, der Meister, niemals Eins war mit den Menschenkindern. In längst vergangenen Zeiten, als Atlantis erstmals mächtig wurde, erschien dort einer mit dem Schlüssel der Weisheit und zeigte allen den Weg des Lichts.

Er zeigte allen Menschen den Pfad des Erlangens, den Weg des Lichts, das zwischen den Menschen fließt. Er meisterte die Dunkelheit und leitete die Menschenseele aufwärts zu Höhen, die Eins waren mit dem Licht.

Er teilte die Königreiche in zehn Sektionen, die von Menschenkindern regiert wurden. Er baute einen Tempel über einem anderen; dieser wurde jedoch nicht von den Menschenkindern erbaut.

Heraus aus dem Äther rief Er dessen Substanz, geschaffen durch die Macht von Ytolan die Formen, die Er sich in meinem Kopf vorgestellt hatte. Meile um Meile bedeckte er die Insel, Raum über Raum wuchs er in seiner Macht. Schwarz und doch nicht schwarz, aber so dunkel wie Raum und Zeit, war tief in seinem Herzen die Essenz des Lichts. Rasch entstand der Tempel, gegossen und geformt durch das Wort des Residenten, aus der Formlosigkeit in die Form gerufen.

Er baute dann in ihm große Räume und füllte sie mit Formen, die Er aus dem Äther rief, füllte sie mit Weisheit, die er aus seinem Bewusstsein rief.

Formlos war Er in seinem Tempel, doch war Er geformt im Bilde des Menschen. Er wohnte unter ihnen, war aber nicht von ihnen; fremd war Er und sehr verschieden von den Menschenkindern.

Dann wählte Er unter den Leuten drei aus, die sein Zugang wurden; Er wählte die drei aus den höchsten Rängen, als seine Verbindung zu Atlantis. Sie wurden Botschafter, die seinen Ratschlag zu den Königen der Menschenkinder brachten.

Er brachte andere hervor und lehrte sie Weisheit, damit sie Lehrer wurden für die Menschenkinder. Er brachte sie zur Insel Undal, wo sie den Menschen als Lehrer des Lichts dienten.



Jeder, der so erwählt wurde, musste fünfzehn Jahre unterrichtet werden. Nur so konnte er das Verständnis erreichen, das Licht in die Menschenkinder zu bringen. So entstand der Tempel, ein Wohnplatz für den Meister der Menschen.

Ich, Thoth, habe stets nach Weisheit gesucht; ich suchte im Finstern ebenso wie im Licht. Lange Zeit ging ich in meiner Jugend auf dem Weg und versuchte, immer neue Erkenntnisse zu erlangen, bis nach vielem Streben einer der drei das Licht zu mir brachte. Er brachte die Anweisungen des Residenten und rief mich aus der Dunkelheit ins Licht. Er brachte mich vor den Residenten, tief im Tempel vor dem großen Feuer. Dort auf dem großen Thron sah ich den Residenten, vom Licht bekleidet und Feuer ausstrahlend. Vor dieser großen Weisheit kniete ich nieder und fühlte, wie das Licht in Wellen durch mich hindurchflutete. Dann horte ich die Stimme des Residenten: „Oh Dunkelheit, komme ins Licht. Lange hast du den Pfad zum Licht gesucht. Jede Seele auf der Erde, die ihre Fesseln gelöst hat, wird bald frei sein vom Joch der Nacht. Du bist aus der Finsternis aufgestiegen und bist dem Licht deines Ziels näher gekommen. Hier sollst du wohnen als eines meiner Kinder, Bewahrer der Aufzeichnungen, die mit Weisheit gesammelt wurden, als Instrument des jenseitigen Lichts. Du wirst nun vorbereitet, zu tun, was nötig ist; Bewahrer der Weisheit durch die Zeiten der Finsternis, die schnell über die Menschenkinder hereinbrechen werden. Lebe hier und trinke von aller Weisheit; Geheimnisse und Mysterien werden sich dir enthüllen.“

Dann antwortete ich, dem Meister der Zyklen, und sprach: „Oh Licht, das in den Menschen herabgestiegen ist; gib mir von deiner Weisheit, damit ich ein Lehrer der Menschen sein möge; gib mir von deinem Licht damit ich frei sein möge.“

Daraufhin erwiderte der Meister: „Zeitalter für Zeitalter sollst du mittels deiner Weisheit leben, sogar noch, wenn über Atlantis die Wellen des Ozeans hinwegrollen. Du hältst das Licht aufrecht; obwohl verborgen in der Dunkelheit, ist es bereit, zu kommen wann immer du es rufst. Geh nun und lerne noch größere Weisheit, wachse durch das Licht in die All-Ewigkeit hinein.“

Lange wohnte ich dann im Tempel des Residenten, bis ich schließlich Eins war mit dem Licht. Dann schlug ich den Weg zu den Sternen-Ebenen ein, und folgte ich dem Pfad zum Licht. Tief in das Herz der Erde folgte ich dem Pfad und lernte die Geheimnisse, wie oben, so unten. Ich lernte den Pfad zu den Hallen von Amenti kennen und lernte das Gesetz, das die Welt im Gleichgewicht hält. Durch meine Weisheit bin ich zu den verborgenen Kammern der Erde vorgedrungen; tief durch die Erdkruste zu dem Weg, der für Urzeiten vor den Menschenkindern verborgen war. Vor mir enthüllte sich immer mehr Weisheit, bis ich neue Erkenntnis erzielte und herausfand, das alles Teil ist von Allem, das groß ist und noch größer als alles, was wir kennen. In allen Zeitaltern tief und immer tiefer gehend, suchte ich das Herz der Unendlichkeit, so fand ich weitere Mysterien. Jetzt, da ich durch die Zeiten zurückschaue, weiß ich, dass Weißheit grenzenlos ist und stets wachsend im Laufe der Zeiten. Sie ist Eins mit der Unendlichkeit, die größer ist als alles.

Damals war Licht im alten Atlantis, und doch war in allem die Dunkelheit verborgen. Einige, die aufgestiegen waren zu den höchsten Höhen unter den Menschen, fielen wieder vom Licht in die Finsternis. Sie wurden stolz wegen ihres Wissens, stolz auch wegen ihrer Stellung unter den Menschen. Tief forschten sie im Verbotenen und öffneten das Tor, das hinunter führt; suchten immer mehr Wissen zu erlangen, aber sie versuchten, es von unten heraufzuholen.

Wer nach unten steigt, muss im Gleichgewicht sein, sonst wird er verstrickt aus Mangel an unserem Licht. So öffneten sie also durch ihr Wissen die Pfade, die den Menschen verboten sind.

Aber in seinem Tempel, wo er in seinem Agwanti lag, sah der Resident dies alles, während seine Seele frei durch Atlantis wanderte. Er sah, wie die Atlanter mittels ihrer Magie das Tor öffneten, was der Erde großes Leid bringen würde. Schnell eilte seine Seele dann zurück in seinen Körper. Er erhob sich von seinem Agwanti, rief die drei mächtigen Boten und gab ihnen die Anordnungen, welche die Welt erschütterten.



Der Resident stieg rasch hinab tief unter die Erdkruste, zu den Hallen von Amenti. Dort rief Er dann die Kräfte an, welchen die Sieben Herren vorstehen, und veränderte das Gleichgewicht der Erde, und Atlantis sank tief unter die dunklen Wogen. Das Tor, das geöffnet worden war, wurde zerstört, ebenso das Tor, das nach unten führte. Alle Inseln - außer Unal und ein Teil der Insel der Söhne des Residenten - wurden zerstört. Er verschonte sie, damit sie Lehrer seien, Lichter auf dem Pfad für jene, die später kommen sollten, Lichter für die geringeren Menschenkinder.

Er rief dann mich, Thoth, zu sich und gab mir Anweisungen für alles was ich tun sollte, und sprach: „Nimm du, oh Thoth, all deine Weisheit, nimm all deine Aufzeichnungen, nimm all deine Magie und gehe hinaus als ein Lehrer der Menschen. Gehe hinaus und bewahre die Aufzeichnungen, bis nach einer gewissen Zeit das Licht wieder zwischen den Menschen zunimmt. Licht sollst du sein durch all die Zeiten, verborgen, jedoch für erleuchtete Menschen auffindbar. Wir geben dir Macht über die ganze Erde, frei bist du, sie zu geben oder zu nehmen. Versammle nun die Söhne von Atlantis, nimm sie mit und flüchte zu den Leuten der Felsenhöhlen, flüchte in das Land der Kinder von Khem.“

Dann versammelte ich die Söhne von Atlantis und brachte alle meine Aufzeichnungen vom gesunkenen Atlantis in das Raumschiff. Ich sammelte all meine Kräfte und viele Instrumente der mächtigen Magie.

Dann stiegen wir auf den Flügeln des Morgens hoch, hoch über den Tempel und ließen die Drei und den Residenten tief in den Hallen unter dem Tempel hinter uns. Unter uns versank der große Tempel in den Wogen und verschloss den Weg zu den Herren der Zyklen. Für den, der weiß, soll der Pfad nach Amenti jedoch immer offen sein.

Schnell flohen wir dann auf den Flügeln des Morgens und flogen in das Land der Kinder von Khem. Dort eroberte ich sie mit Hilfe meiner Kräfte, regierte über sie und erhöhte die Kinder von Khem zum Licht.

Tief unter dem Fels verbarg ich mein Raumschiff, harrend der Zeit, da der Mensch wieder frei sein darf. Über dem Raumschiff errichtete ich einen Wegweiser in der Form eines Löwen (Sphinx), jedoch ähnlich dem Menschen; dort unter diesem Bild ruht noch immer mein Raumschiff, um gehoben zu werden, sobald es nötig ist.



Wisse, oh Mensch, dass in der fernen Zukunft Invasoren aus der Tiefe des Raums kommen werden. Dann wache auf, der du Weisheit hast, bringe mein Schiff wieder hervor und siege mit Leichtigkeit.

Tief unter dem Bild liegt mein Geheimnis, Suche und finde in der Pyramide, die ich gebaut habe. Eines ist zum andern ein Schlüsselstein; jedes ist das Tor, das ins Leben führt. Folge dem Schlüssel, den ich zurücklasse; suche, und das Tor zum Leben soll dir gehören. Suche in meiner Pyramide, tief im Korridor, der an einer Wand endet; gebrauche den Schlüssel der Sieben, und der Weg wird dir geöffnet werden.

Nun habe ich dir meine Weisheit gegeben; nun habe ich dir meinen Weg gegeben. Folge dem Pfad und löse, meine Geheimnisse; dir habe ich den Weg gezeigt.

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Tafel VI

 

Der Schlüssel der Magie

Höre, oh Mensch, auf die Weisheit der der Magie; höre auf das Wissen vergessener Macht. Vor langer Zeit, in den Tagen des ersten Menschen, begann ein Krieg zwischen der Dunkelheit und dem Licht. Damals waren die Menschen, wie auch heute, erfüllt sowohl von Finsternis als auch von Licht, und während in einigen die Finsternis vorherrschte, erfüllte bei anderen Licht die Seele.

Ja, dieser Krieg ist uralt, es ist der ewige Kampf zwischen Dunkelheit und Licht. Verbissen wird er ausgefochten durch alle Zeiten, unbekannte Kräfte werden eingesetzt, die dem Menschen verborgen sind.

Es gab Adepten, die voll der Schwärze waren und immer gegen das Licht ankämpften; aber auch andere, die, von Glanz erfüllt, immer die Dunkelheit der Nacht bekämpften. Wo auch immer du gewesen sein magst, in allen Zeiten und auf allen Ebenen, sicherlich wirst du von den Kämpfen mit der Nacht wissen. Vor langer Zeit fanden die herabsteigenden Sonnen des Morgens die Welt voller Dunkelheit vor. Damals, in jener vergangenen Zeit, begann der uralte Kampf zwischen der Finsternis und dem Licht.

Viele waren in jener Zeit dermaßen von Dunkelheit erfüllt, dass das Licht nur spärlich aus der Nacht schien. Es gab dort einige Meister der Dunkelheit, die versuchten, alles mit ihrer Finsternis zu erfüllen; sie versuchten, andere in ihrer Dunkelheit hineinzuziehen. Als Meister der Klarheit kämpften diese aber heftig aus der Dunkelheit der Nacht. Die Dunklen versuchten, die Fesseln und Ketten, die den Menschen an die Dunkelheit der Nacht binden, immer enger zu ziehen. Sie gebrauchten immer schwarze Magie, die von der Macht der Finsternis im Menschen gebracht worden war; eine Magie, welche die Seele des Menschen in Dunkelheit hüllte.

Sie waren in einem Orden zusammengeschlossen, in der Bruderschaft der Dunkelheit, durch alle Zeiten hindurch waren sie die Gegenspieler der Menschenkinder. Sie bewegten sich immer heimlich und im Verborgenen, entdeckt und doch nicht entdeckt durch die Menschenkinder. Immerwährend wanderten und arbeiten sie in der Finsternis, verborgen vom Licht in der Dunkelheit der Nacht. Leise und heimlich gebrauchten sie ihre Macht, versklavten und verstrickten die Seele der Menschen.

Ungesehen kommen sie, und ungesehen gehen sie; der Mensch in seiner Unwissenheit ruft sie von unten.

Dunkelheit ist der Weg, den die dunklen Brüder nehmen; dunkler als die Dunkelheit der Nacht. Während sie über die Erde wandeln, gehen sie durch die Träume des Menschen. Sie haben von der Finsternis, die sie umgibt, die Macht erlangt, andere Bewohner aus ihrer Ebene herauszuholen. Sie haben die Macht diese zu lenken und zu dirigieren auf Weisen, die dem Menschen unbekannt sind. Die dunklen Brüder greifen ins Bewusstsein der Menschen ein und umhüllen es mit dem Schleier ihrer Nacht. In diesem Fall verweilt die Seele während ihrer ganzen Lebenszeit in Knechtschaft, gebunden durch die Schlingen des Schleiers der Nacht. Mächtig sind sie im verbotenen Wissen; verboten, weil es Eins ist mit der Nacht.

 


Höre, oh Mensch, und lausche meiner Warnung: Sei frei vom Joch der Nacht. Gib deine Seele nicht den Brüdern der Dunkelheit hin. Halte dein Antlitz immer dem Licht zugewandt. Weißt du nicht, oh Mensch, dass dein Leid nur durch den Schleier der Nacht gekommen ist? Ja, Mensch, beachte immer meine Warnung. Strebe immer aufwärts und wende deine Seele immer dem Licht zu. Die Brüder der Dunkelheit suchen als ihre Brüder vor allem jene, die den Pfad des Lichtes schon gegangen sind. Denn sie wissen genau, dass jene, die auf ihrem Pfad zum Licht der Sonne schon weit entgegengewandert sind, große, ja immense Macht besitzen, um die Kinder des Lichts mit Dunkelheit zu binden. Höre, oh Mensch, auf den, der zu dir kommt, aber wäge in der Stille ab, ob seine Worte des Lichts sind. Denn es gibt viele, die in dunkler Strahlkraft wandern und doch kein Kind des Lichts sind.

Es ist leicht, ihrem Pfad, ihrer Führung zu folgen, aber, oh Mensch, beachte stets meine Warnung: Licht kommt nur zu dem, der danach strebt. Beschwerlich ist der Weg, der zur Weisheit und ins Licht führt. Du wirst viele Steine auf deinem Weg finden, dem Licht entgegen sind viele Berge zu erklimmen. Aber wisse, oh Mensch, das derjenige, der den freien Willen überwindet, auf dem Weg des Lichts sein wird. Folge niemals den dunklen Brüdern, sei immer ein Kind des Lichts. Denn wisse, oh Mensch, am Ende muss immer das Licht siegen, und die Finsternis und die Nacht werden aus dem Licht verbannt.

Lausche, oh Mensch, und erkenne diese Weisheit: Genau wie die Dunkelheit ist auch das Licht.

Wenn die Dunkelheit verbannt ist und alle Schleier zerrissen sind, dann wird aus der Dunkelheit das Licht erstrahlen.

Genau wie die dunklen Brüder unter den Menschen leben, so existieren dort auch die Brüder des Lichts. Sie sind Gegenspieler der Brüder der Dunkelheit und versuchen, die Menschen von der Nacht zu befreien. Sie haben mächtige und starke Kräfte und kennen das Gesetz, dem die Planeten gehorchen. Sie arbeiten stets in Harmonie und Ordnung. Sie befreien die Menschenseelen aus ihrer Verstrickung der Nacht. Auch sie arbeiten heimlich und unerkannt. Sie sind den Menschenkindern nicht bekannt. Doch wisse, sie gehen immer mit dir, zeigen den Menschenkindern den Weg. Sie haben stets gegen die dunkeln Brüder gekämpft. Endlose Male siegten sie und wurden sie besiegt. Doch wird das Licht am Ende immer der Meister sein und die Finsternis der Nacht vertreiben.

Ja, Mensch, erkenne dieses Wissen: Immer gehen die Kinder des Lichts neben dir.

Meister der Sonnenkraft sind sie, stets unsichtbar und doch Beschützer der Menschen. Ihr Weg steht allen offen, steht denjenigen offen, die im Licht gehen wollen. Frei sind sie vom dunkeln Amenti, frei von den Hallen, wo das Leben unangefochten herrscht. Sonnen sind sie und Herren des Morgens, Kinder des Lichts, um unter den Menschen zu leuchten. Wie Menschen sind sie und doch nicht wie sie; sie waren in der Vergangenheit niemals getrennt. Eins sind sie gewesen in ewigem Eins-Sein; durch den ganzen Raum hindurch seit Anbeginn der Zeit. Sie kamen herauf im Eins-Sein mit dem All-Einen; herauf aus dem Erst-Raum, geformt und ungeformt.

Sie gaben dem Menschen Geheimnisse, die ihn behüten und beschützen sollen vor allem Schaden. Wer den Pfad des Meisters gehen möchte, muss frei sein vom Joch der Nacht. Er muss das Formlose und das Phantom der Furcht meistern. Wissend muss er alle Geheimnisse ergründen, muss den Weg gehen, der durch die Finsternis führt. Doch immer muss er das Licht seines Zieles vor sich halten. Große Hindernisse wird er auf dem Weg antreffen, doch wird er Vorwärtsdrängen auf dem Weg zum Licht der Sonne.

 



Höre, oh Mensch, die Sonne ist das Symbol des Lichts, das am Ende deiner Straße scheint. Ich übergebe dir nun die Geheimnisse: Wie der dunklen Macht zu begegnen ist, wie man der Angst vor der Nacht begegnet und sie besiegt. Nur durch Erkenntnis kannst du sie überwinden, nur durch Wissen kommst du zum Licht.

Jetzt gebe ich dir das Wissen, das den Meistern bekannt ist, die Erkenntnis, die all die dunklen Ängste besiegt. Wende die Weisheit an, die ich dir gebe; Meister sollst du sein über die Brüder der Nacht.

Wenn ein Gefühl zu dir kommt, das dich näher zum dunklen Tor zieht, so untersuche dein Herz und finde heraus, ob das Gefühl, das du hast, aus deinem Inneren kommt. Falls du die Dunkelheit in deinen Gedanken findest, so verbanne sie aus deinem Kopf. Schicke durch deinen Körper eine Schwingungswelle, zuerst unregelmäßig und dann regelmäßig, und wiederhole das so lange, bis du frei bist. Beginne die Wellenkraft in deinem Gehirnzentrum und lenke sie in Wellen von deinem Kopf zu deinen Füßen.

Aber falls du findest, dass dein Herz nicht dunkel ist, sei sicher, dass eine Kraft auf dich gerichtet ist. Nur durch Wissen kannst du sie überwinden; nur durch Weisheit kannst du hoffen, frei zu sein. Wissen bringt Weisheit und Weisheit ist Macht; erreiche sie und du wirst Macht über alles haben.

Suche zuerst einen von der Dunkelheit umhüllten Ort. Dann zeichne einen Kreis um dich herum und stehe aufrecht inmitten des Kreises. Gebrauche nachstehende Formel, und du wirst frei sein. Erhebe deine Hände zum dunklen Raum über dir, schließe deine Augen und lass das Licht in dich einströmen. Rufe durch die Raum und Zeit den Geist des Lichtes an, gebrauche die folgenden Worte, und du wirst frei sein:

„Fülle du meinen Körper, oh Geist des Lichts, Fülle du meinen Körper mit dem Geist des Lichts, komme von der Blume, die durch die Dunkelheit scheint, komme von den Hallen, wo die Sieben Herren regieren, Ich nenne die Sieben bei Namen:
Drei, Vier, Fünf und Sechs, Sieben, Acht – Neun. Bei ihren Namen rufe ich sie, dass sie mir helfen, mich zu befreien und mich zu erretten vor der Dunkelheit der Nacht. UNTANAS, QUERTAS, CHIETAL und GOYANA, HUERTAL, SEMVETA – ARDAL. Bei ihren Namen bitte ich dich inständig, befreie mich von der Dunkelheit und erfülle mich mit Licht.“

Wisse, oh Mensch, dass wenn du dies getan hast, du dann frei sein wirst von den Fesseln, die dich binden, wirf das Joch der Brüder der Nacht ab. Siehst du nicht, dass die Namen die Kraft haben, durch Schwingungen die Fesseln zu lösen, die dich binden? Gebrauche sie nach Bedarf, deinen Bruder zu befreien, damit auch er der Nacht entkommt.

Du, oh Mensch, bist deines Bruders Helfer; lass ihn nicht in der Knechtschaft der Nacht liegen. Jetzt gebe ich dir meine Magie, nimm sie und verweile auf dem Weg des Lichts.

Sei voller Licht, sei voller Leben, eine Sonne mögest du sein zum höheren Zyklus.

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Tafel VII

Die sieben Herren

Höre, oh Mensch, und lausche meine Stimme; öffne deine Gedankenwelt und trinke von meiner Weisheit. Dunkel ist der Pfad des Lebens, auf dem du gehst, und viele Fallgruben liegen dir im Weg. Strebe danach, immer größere Weisheiten zu erlangen; wenn du das schaffst, wird es Licht werden auf deinem Weg.

öffne deine Seele zum Kosmischen, oh Mensch, und lass es herein fließen, damit es eins wird mit deiner Seele. Licht ist ewig und Dunkelheit ist vergänglich. Oh Mensch, suche immer nach dem Licht. Erkenne, wann immer Licht dein Wesen erfüllt, wird für dich die Dunkelheit bald verschwinden.

Öffne deine Seele den Brüdern des Lichts. Lass sie herein, damit sie dich mit Licht erfüllen. Erhebe deine Augen zum Licht des Kosmos und wende dein Antlitz immer dem Ziel zu. Nur dadurch, dass du das Licht aller Weisheit erlangst, bist du eins mit dem unendlichen Ziel. Suche immer das ewige EINSSEIN, suche immer das Licht des Ziels.

Licht ist unendlich und Licht ist endlich, im Mensch nur getrennt durch die Dunkelheit. Trachte danach, den Schleier der Dunkelheit zu zerreißen; vereine das Licht zu einem Fluss.

Höre, oh Mensch, vernimm meine Stimme, die den Gesang des Lichts und des Lebens singt. Im ganzen Raum ist das Licht vorherrschend, alles umfassend mit seinen Flammenbannern. Suche immer im Schleier der Dunkelheit, und irgendwo wirst du sicherlich Licht finden. Verborgen und begraben, dem Wissen der Menschen verloren, existiert doch tief in der Endlichkeit das Unendliche. Das unendliche Bewusstsein ist verloren und doch existent, es fließt durch alle Dinge und lebt in allem.

Im ganzen Raum gibt es nur die eine Weisheit. Obwohl sie geteilt scheint, ist sie Eins in dem Einen. Alles was existiert, kommt aus dem Licht, und das Licht kommt aus dem Einen.

Alle Schöpfung basiert auf Ordnung; Gesetze regieren den Raum, wo das Unendliche wohnt. Aus dem Gleichgewicht heraus kamen die großen Zyklen, die sich in Harmonie dem unendlichen Ende entgegenbewegen.

Wisse, oh Mensch, dass weit entfernt in Raum und Zeit selbst die Unendlichkeit eine Veränderung erfahren wird. Höre und lausche meiner Stimme der Weißheit und wisse, dass alles immer aus dem Einen kommt. Wisse, dass du im Laufe der Zeit nach Weißheit suchen und immer mehr Licht auf deinem Weg finden kannst. Ja, du wirst herausfinden, dass dein Ziel sich Tag für Tag immer wieder vor dir zurückzieht.

Vor langer Zeit stand ich, in den Hallen von Amenti vor den Herren der Zyklen. Sie sind mächtig in ihrer Erscheinung der Macht, sie sind mächtig in der unverschleierten Weißheit.

Das erste Mal sah ich sie, angeführt vom Residenten. Später aber war ich unabhängig von ihrer Gegenwart und konnte ihre Konklave betreten, wann ich wollte. Oft ging ich den dunklen Weg in die Hallen hinunter, wo das Licht ewig glüht.

Ich lernte von den Meistern der Zyklen Weisheit, die aus den Zyklen über uns gebracht wurde, Wissen, das aus der Ganzheit der Unendlichkeit kam. Ich stellte den Herren der Zyklen viele Fragen. Die Weisheit, die aus der Flamme des Feuers der Ewigkeit gezogen wurde, gebe ich an dich weiter.

Tief in den Hallen sitzen die Sieben, Bewusstseins-Einheiten aus höheren Zyklen. Sie manifestierten sich in diesem Zyklus als Führer der Menschen zum Wissen des Ganzen. Sieben sind sie, stark in der Macht; sie sprechen diese Worte durch mich zu den Menschen. Immer wieder stand ich vor ihnen und lauschte ihren tonlosen Worten.

Einmal sagten sie zu mir: „Oh Mensch, würdest du gern Weisheit erwerben? Suche danach im Herzen der Flamme. Würdest du gern Wissen um Macht erlangen? Suche danach im Herzen der Flamme. Würdest du gerne eins sein mit dem Herzen der Flamme? Dann suche danach in deiner eigenen verborgenen Flamme.“

 



Viele Male sprachen sie zu mir, lehrten mich Weisheiten nicht von dieser Welt; zeigten mir immer neue Wege zur Helligkeit. Sie lehrten mich Weisheit, die von oben gebracht. Sie gaben mir Kenntnis von den Zusammenhängen, lehrten das Gesetz, die Ordnung in Allem.

Abermals sprachen sie zu mir: „Von weit jenseits der Zeit kommen wir, oh Mensch, Ja, wir reisten von jenseits der Raum-Zeit, vom Ort am Ende der Ewigkeit. Als du und all deine Brüder noch formlos waren, wurden wir schon aus der Ordnung der Ganzheit herausgeformt. Nicht wie Menschen sind wir, obwohl einmal auch wir Menschen waren. Wir wurden aus der großen Leere gebildet, nach Ordnung und Gesetz. Denn wisse, dass das was Form hat, in Wahrheit formlos ist. Es hat Form nur in deinen Augen.“

Wiederum sprachen die Sieben zu mir: „Ein Kind des Lichts, oh Thoth, bist du, frei, den leuchtenden Pfad empor zureisen, bis am Ende alle Eins werden mit dem Ganzen. Wir wurden herausgeformt nach unserer Ordnung: Drei, Vier, Fünf und Sechs, Sieben, Acht – Neun. Wisse, dass dies die Nummern der Zyklen sind, von denen wir heruntergestiegen sind zu den Menschen. Jeder von uns muss hier eine Aufgabe erfüllen, jeder hat hier eine Kraft zu kontrollieren. Und doch sind wir Eins mit der Seele unseres Zyklus, und dennoch suchen auch wir ein Ziel. Weit über das Vorstellungsvermögen des Menschen hinaus dehnt sich die Unendlichkeit in eine noch größere hinein. Dort, zu einer Zeit, die noch gar keine Zeit ist, werden wir alle Eins werden mit einem größeren Ganzen. Zeit und Raum bewegen sich in Spiralen. Wenn du ihr Gesetz erkennst, wirst du frei sein. Ja frei wirst du sein, um dich durch die Zyklen zu bewegen – vorbei an den Wächtern, die bei der Türe wohnen.“

Dann sprach Er von der Neun zu mir und sagte: „Äonen über Äonen existierte ich. Ich kannte weder Leben noch Tod. Doch wisse, oh Mensch, dass in der fernen Zukunft Leben und Tod Eins sein werden mit der Ganzheit. Beide vervollkommnen sich gegenseitig, so dass in der Ganzheit keiner für sich allein existiert. In den Menschen dieses Zyklus ist die Lebenskraft zügellos, aber das Leben in seinem Wachstum wird Eins mit der Ganzheit. Ich manifestiere mich hier in deinem Zyklus, aber ebenso bin ich auch dort in der Zukunft deiner Zeit, denn Zeit existiert nicht für mich, denn in meiner Welt existiert Zeit nicht, da wir formlos sind. Leben haben wir nicht, doch haben wir Existenz, voller und größer und freier als du.


Der Mensch ist ein an einem Berg gebundene Flamme, aber wir in unserem Zyklus werden immer frei sein. Wisse oh Mensch, wenn du dich in die Zyklen hineinentwickelt hast, die sich nach oben ausweiten, dann wird das Leben selbst in die Dunkelheit übergehen, und nur die Essenz der Seele bleibt erhalten.“

Dann sprach zu mir der Herr der Acht und sagte: „Alles was du weißt ist nur ein Teil von Wenigem, du hast das Große noch nicht einmal berührt. Weit draußen im Raum, wo das Licht vorherrscht, kam ich ins Licht. Geformt war ich auch, aber nicht so wie du. Meine formlose Form war als Lichtkörper geformt; ich kenne weder das Leben noch den Tod, und doch bin ich Meister von allem was existiert. Suche und du findest den Pfad durch die Schranken. Gehe auf der Straße, die ins Licht führt.“

Abermals sprach die Neun zu mir: „Suche, und du findest den Weg nach drüben. Es ist nicht unmöglich, in ein höheres Bewusstsein hineinzuwachsen, denn wenn zwei Eins werden und das Eine Alles geworden ist, wisse, dass dann die Schranke aufgehoben ist und du befreit bist von der Straße. Wenn du von der Form in die Formlosigkeit wächst, sollt du frei sein von der Straße.“

So lausche ich durch Zeiten hindurch und lernte den Weg zum Ganzen. Jetzt erhebe ich meine Gedanken zur Ganzheit. Lausche und höre, wenn sie ruft.

„Oh alles durchdringendes Licht,
Eins mit Allem und Alles mit Einem,
fließe du zu mir durch den Kanal.
Tritt ein, damit ich frei sein möge.
Mach mich eins mit der All-Seele,
die aus der Schwärze der Nacht scheint.
Lass mich frei sein von Raum und Zeit,
frei vom Schleier der Nacht.
Ich, ein Kind des Lichts, befehle:
Frei zu sein von der Dunkelheit.“


Formlos bin ich für die Lichtseele, formlos, doch leuchtend mit Licht. Ich weiß, dass die Fesseln der Dunkelheit zerbrechen müssen und fallen vor dem Licht. Jetzt gebe ich dir diese Weisheit: Frei mögest du sein, oh Mensch, im Licht und der Klarheit lebend. Wende dich nicht ab vom Licht, denn deine Seele wohnt in dem Reich der Helligkeit. Du bist ein Kind des Lichts. Wende deine Gedanken nach innen, nicht nach außen. Finde die Lichtseele in dir. Wisse, dass du der Meister bist, alles andere kommt aus dem Inneren. Wachse dem Bereichen der Helligkeit entgegen und richte dein Denken aufs Licht. Wisse, dass du eins bist mit dem Kosmos, eine Flamme und ein Kind des Lichts.

Jetzt gebe ich dir eine Warnung: Lass nicht zu, dass deine Gedanken sich abwenden. Wisse, dass das Licht immerdar durch deinen Körper fließt. Wende dich nicht dem dunklen Leuchten zu, das von den dunklen Brüdern kommt, sondern hebe deine Augen immer empor, halte deine Seele immer im Einklang mit dem Licht.

Nimm diese Weisheit und beachte sie, lausche meiner Stimme und gehorche, folge dem Pfad zur Helligkeit, und du sollst eins sein mit dem Weg.

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